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Angriffe auf Moscheen: Die Zahlen erreichen einen neuen Höchststand

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Hass gegen Moscheen: Wie die DİTİB-Antidiskriminierungsstelle am 3. Juni in ihrem Bericht für das letzte Jahr mitteilte, haben Angriffe auf Mitgliedsgemeinden des Verbands einen neuen Höchststand erreicht.

(iz). Die DİTİB-Antidiskriminierungsstelle veröffentlichte am 3. Juni ihren aktuellen Jahresbericht „Moscheeübergriffe – Das Jahr 2024“. Mit 175 dokumentierten Angriffen auf Moscheen in Deutschland sei nicht nur „der Rekordwert des Vorjahres“ (137 Fälle) deutlich übertroffen worden. Im Vergleich zu 2021 hätten sich Übergriffe fast vervierfacht.

„Dass sich die meisten Übergriffe in Nordrhein-Westfalen ereigneten, bereitet uns zusätzliche Sorge und stellt die bisherigen Erfolge im Bereich der Teilhabe und des gesellschaftlichen Zusammenhalts infrage“, erklärte Dr. Zekeriya Altuğ, u.a. Leiter dieser Stelle.

„Die Erwartung, dass Sichtbarkeit, Transparenz und Dialogarbeit ausreichen, um Islam- und Muslimfeindlichkeit entgegenzuwirken, scheint seit dem 7. Oktober nicht mehr aufzugehen. Pauschale Antisemitismusvorwürfe treffen unsere Gemeinden und spalten unsere Gesellschaft.“

Die meisten Attacken auf muslimischen Einrichtungen im Jahr 2024 wurden in Nordrhein-Westfalen (NRW) verzeichnet, mit 82 % aller Fälle (144 Übergriffe). Dahinter folgen Baden-Württemberg mit 10 Übergriffen, Hessen mit 7 sowie Bayern und Niedersachsen mit jeweils 3 Übergriffen. 

Auch für Ostdeutschland wurden Vorfälle registriert: in Sachsen (2) und in Sachsen-Anhalt (1). Weitere ostdeutsche Bundesländer (Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern) werden für 2024 im Bericht nicht explizit mit Übergriffen genannt; das bedeutet aber nicht, dass es dort keine Vorfälle gab, sondern nur, dass sie im Berichtsjahr 2024 laut DİTİB nicht dokumentiert wurden.

Der Report dokumentiert die alarmierende Zunahme von Attacken auf Moscheen in Deutschland. Dazu gehören verbale Angriffe (60 %), Sachbeschädigungen (12 %) und andere Formen wie Vandalismus und Brandstiftung.

Die meisten Vorfälle ereigneten sich in Nordrhein-Westfalen (82 %), was auf die hohe Konzentration muslimischer Gemeinden und sichtbare religiöse Symbole zurückzuführen sei. In dem Bericht sind beinahe ausschließlich Übergriffe auf Moscheen der DİTİB selbst dokumentiert (96 %).

Die Tatmotive zeigen laut den Erstellern der Studie, dass 84 % der Übergriffe islamfeindlich und antimuslimisch motiviert waren. Sie würden begleitet von rechtsextremen und verschwörungsideologischen Inhalten. 

Besonders die Ereignisse im Nahen Osten dienten als Rechtfertigung für viele Angriffe, bei denen Muslime pauschal mit Terrorismus assoziiert wurden. Die Täter nutzten gesellschaftliche und politische Ereignisse, um Hass zu schüren. 

In den meisten dokumentierten Fällen wurden die Übergriffe von den Moscheegemeinschaften selbst oder Anwohnern umgehend der Polizei gemeldet. Sie nahm in der Regel sofort die Ermittlungen auf, sicherte Spuren und leitete Strafverfahren ein.

Zu jedem Vorfall wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dies betrifft sowohl Sachbeschädigungen, Brandstiftungen, Einbrüche als auch Bedrohungen und Hassbotschaften.

In Einzelfällen konnten Tatverdächtige durch Zeugenaussagen, Überwachungsvideos oder durch die schnelle Reaktion der Polizei (z.B. bei Brandstiftungen) ermittelt und verhaftet werden. Im Bericht wird beispielhaft ein Fall genannt, bei dem zwei mutmaßliche Täter bei einer versuchten Brandstiftung noch vor Ort festgenommen wurden (siehe S. 12).

Der Bericht stellt fest, dass es in einigen Verfahren zu Anklagen kam. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass viele sich über Monate hinziehen oder eingestellt werden, wenn die Beweislage nicht ausreicht. 

Die DITIB-Antidiskriminierungsstelle kritisiert, dass viele Gemeinschaften das Gefühl haben, von den Behörden nicht ausreichend unterstützt zu werden. Häufig würden Ermittlungen eingestellt oder Täter blieben unbekannt.

Die Auswirkungen auf muslimische Gemeinden seien demnach gravierend: Angst, Unsicherheit und Isolation würden den Alltag der Betroffenen prägen. Verbale Angriffe werden oft bagatellisiert, obwohl sie langfristige psychische Belastungen verursachen.

Der Bericht fordert eine bessere Sicherung von Moscheen, verstärkte Präventionsarbeit gegen rechtsextreme Ideologien, Förderung des interreligiösen Dialogs und eine ausgewogene Berichterstattung in den Medien.

Die Analyse legt nahe, dass die Übergriffe Ausdruck tiefer gesellschaftlicher Probleme sind, die durch Polarisierung und rechtsextreme Ideologien verstärkt werden. Er unterstreicht die Notwendigkeit eines koordinierten Vorgehens von Staat, Gesellschaft und Medien, um antimuslimischen Rassismus wirksam zu bekämpfen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.

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DITIB-Generalsekretär Eyüp Kalyon im Gespräch

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„IZ-Begegnung“ mit dem DITIB-Generalsekretär über die Kritik an seinem Verband wegen Türkeibindung, dem fehlenden Austausch mit Kritikern und zur Organisationsform der muslimischen Community. (iz). Eyüp Kalyon wurde 1990 in Wuppertal […]

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Solingen: Feier zu 40 Jahren DITIB

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Am 26. Oktober feierte die DITIB, der größte bestehende Moscheeverband in Deutschland, sein 40-jähriges Bestehen.

(DITIB/IZ). Zahlenmäßig stellt der türkisch geprägte Moschverband DITIB derzeit den größten religiös-muslimischen Akteur in Deutschland. Die Angabe über die ihr angeschlossenen Moscheegemeinschaften liegen mittlerweile bei über 800 angeschlossenen Vereinen.

Ein Teil davon unterhält repräsentative Moscheebauten. Zur Menge ihrer Einzelmitglieder gibt es unterschiedliche Angaben. 2017 sprach die Deutschlandzentrale des Dachverbands selbst von ca. 800.000 Personen.

Nun hat der Verband am 26. Oktober in einem feierlichen Festakt in der rheinischen Kreisstadt Siegburg sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Unter den 1.500 geladenen Gästen waren nach Angaben des Bundesverbandes vor allem die Vertreter aller DITIB-Gemeinden in Deutschland und die „Religionsbeauftragten“ der DITIB-Moscheegemeinden. Anwesend waren auch viele Vertreter aus Gesellschaft und Politik.

„Das Event symbolisiert und würdigte die Dienste, der DITIB und seiner Mitglieder seit 40 Jahren für das muslimische Leben in Deutschland. Aus allen Bundesländern unserer Republik reisten Vertreter der DITIB Gemeinden für dieses Event nach Siegburg“, hieß es am 28. Oktober in einer Pressemitteilung.

Im Anschluss an die Eröffnung mit einer Qur’anrezitation hielt der amtierende Vorsitzende, Dr. Muharrem Kuzey, seine Einführungsrede, auf der er auf die Geschichte seines Dachverbandes einging.

„Die Entwicklung der DITIB ist vergleichbar wie die eines Baumes. Es begann mit einem Spross und wuchs zu einem soliden Baum mit großen Ästen. Von einer Organisation mit ca. 200 Moscheen, von denen sich viele in sogenannten Hinterhöfen befanden, ist die DITIB zu einer Religionsgemeinschaft mit 858 Moscheegemeinden, 16 Landesverbänden mit ebenso vielen Vertretungsstrukturen für Jugend, Frauen, Eltern, Senioren und 60.000 Ehrenamtlern gewachsen. Wir sind insbesondere allen DITIB-Ehrenamtlern, die sich mit großem Engagement und Leidenschaft in unseren Moscheen einsetzen zutiefst dankbar“, sagte Kuzey in seinem Redebeitrag.

Weitere Vorträge kamen vom türkischen Botschafter in Deutschland Ahmet Başar Şen, dem Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten, Dr. Kuşlu, dem stellvertretenden Vorsitzenden des nordrhein-westfälischen Landtages, Rainer Schmeltzer, sowie dem Minister für Bundes- und Europaangelegenheien, Nathanael Liminski.

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DITIB meldet sich zu den jüngsten Anschlägen zu Wort

Solingen Feuer Brandstiftung islamfeindlich DITIB

Angesichts der jüngsten Anschläge und ideologisierten Gewalt meldet sich der Moscheeverband DITIB zu Wort. Und mahnt Differenzierung an.

Köln (KNA, iz). Nach den extremistischen Gewaltakten von München, Solingen und Mannheim hat der türkisch-islamische Verband DITIB die „abscheulichen Akte extremistischer Gewalt“ verurteilt.

DITIB: Täter missbrauchen Religion

„In den letzten Wochen hat sich eine Serie von Anschlägen ereignet, die von Irregeleiteten verübt wurden, die angeblich im Namen des Islam handeln“, erklärte der Ditib-Bundesverband am Freitag, den 6. September, in Köln. Die Täter missbrauchten die Religion, um ihre brutalen Angriffe auf Zivilisten zu rechtfertigen.

solingen messer

Foto: imago|Christoph Hardt

„Der Anschlag in München hat uns, insbesondere nach den jüngsten Ereignissen in Mannheim und Solingen, zutiefst erschüttert. Wir verurteilen diese abscheulichen Akte extremistischer Gewalt und gedenken der Opfer dieser grausamen Taten.“ Seit Jahre werde die Gesellschaft zunehmend von Extremisten „jeglicher Art“ bedroht.

Der Moscheeverband verurteilte „jede Form von Gewalt und Hasse“. Dabei seien Muslime im Qur’an zu „Geduld, Vergebung und respektvollem Miteinander“ aufgefordert. Dies seien Werte, die gerade in Zeiten der Schwierigkeit von entscheidender Bedeutung seien. Die Täter würde nicht davor zurückschrecken, „die Religion zu instrumentalisieren, um ihren menschenverachtenden Ideologien Raum zu geben“.

Foto: Raimond Spekking | Lizenz: CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Muslime sind aufgerufen, „Brücken zu bauen“

Der Moscheeverband lehnte jede Form von Gewalt sowie die Ideologien ab, die sie fördern, entschieden ab. Das stünde im Einklang mit den Lehren des Islam, die Frieden, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit betonen.

„Unsere religiöse und moralische Verantwortung besteht darin, den gesellschaftlichen Frieden zu wahren, indem wir uns aktiv gegen Hass und Intoleranz stellen. Der Islam fordert uns dazu auf, Brücken zu bauen und ein respektvolles, tolerantes Miteinander zu fördern.“

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Die DITIB verstärkt Imamausbildung in Deutschland

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100 Imame pro Jahr will der größte Moscheeverband künftig in Deutschland ausbilden. Die Entsendung staatlicher Imame soll damit enden.

Köln (KNA, iz). Der türkisch-islamische Moscheeverband DITIB hat Einzelheiten zu der angestrebten Ausbildung aller seiner Imame in Deutschland bekanntgegeben. Wie der Bundesverband am Freitag in Köln mitteilte, sollen ab 2025 jährlich 75 Absolventen der islamischen Theologie aus der Türkei nach Deutschland kommen, um hier eine zweijährige deutschsprachige Ausbildung zum Religionsbeauftragten zu durchlaufen.

Die 75 Teilnehmer sollen sich demnach verpflichten, mindestens zehn Jahre in ihren Gemeinden tätig zu sein. Zusätzlich mit den Absolventen des 2020 gegründeten verbandseigenen Seminars in Dahlem bei Köln ergebe sich dann die mit dem Bundesinnenministerium Ende 2023 vereinbarte Zahl von insgesamt 100 in Deutschland ausgebildeten DITB-Imamen pro Jahr, hieß es bei der Pressekonferenz in der Kölner Verbandszentrale. „Damit werden wir den Bedarfen der Musliminnen und Muslime in unseren Gemeinden gerecht“, sagte Generalsekretär Eyüp Kalyon.

Das neue Modell soll die bisherige Entsendung von Imamen durch das türkische Religionsamt Diyanet schrittweise beenden. Seit Gründung des Verbands im Jahre 1984 entsendet die Regierungsbehörde in Ankara ihre Imame für vier bis fünf Jahre in die Moscheegemeinden in der Bundesrepublik.

Die Männer sind türkische Staatsbeamte, sprechen überwiegend kein Deutsch und sind mit dem Leben in Deutschland wenig vertraut. Dies sorgte hierzulande immer wieder für Kritik.

Nach mehrjährigen Verhandlungen bereits unter der Vorgängerregierung verkündete Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Mitte Dezember die neue Vereinbarung mit Diyanet und DITIB. Damals sprach sie von einem „wichtigen Meilenstein für die Integration und die Teilhabe muslimischer Gemeinden in Deutschland“. Der Verband ist mit rund 850 Moscheegemeinden der größte Moscheeverband in Deutschland.

Wie Kalyon erläuterte, werden sich die jeweils 75 Imam-Anwärter aus der Türkei in ihrem ersten Jahr vor allem auf das Erlernen der deutschen Sprache bis Level C1 konzentrieren. Im zweiten Jahr gehe es dann um die eigentliche Moscheearbeit mit ihren religiösen Dienstleistungen.

Die DITIB trägt den Angaben zufolge die Kosten der Ausbildung mitsamt der Lebenshaltung in Deutschland und schätzt sie auf drei bis vier Millionen Euro pro Jahr. Bei Sprach- und Integrationskursen wolle man auch auf Mittel der Bundesregierung zurückgreifen.

Die jährlich 75 Absolventen aus der Türkei (als künftige Imame ausschließlich Männer) seien keine Staatsbeamte der Diyanet mehr und stünden folglich nicht unter türkischem Diensteid, betonte Kalyon. Allerdings sei noch offen, wie genau ihr Angestelltenverhältnis und ihre Bezahlung langfristig geregelt würden. Bisher werden Imame von der türkischen Religionsbehörde bezahlt.

Kalyon stellte in Aussicht, dass sein Verband bei seinem Ausbildungsangebot künftig auch verstärkt auf Absolventen der sieben deutschen Universitätsstandorte für islamische Theologie zurückgreifen könnte.

Man rechne aber derzeit nicht mit ausreichend Interessenten von dort und verlasse sich deshalb bis auf Weiteres auf die personellen Ressourcen in der Türkei. Dort werbe man bereits um Teilnehmer. Nach einem Auswahlverfahren im November soll Anfang 2025 der erste Ausbildungsgang beginnen.

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DITIB als relevanter Bildungs-Akteur

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Imam-Ausbildung und Religionsunterricht: Der Moscheeverband DITIB setzt sein Engagement fort. (iz). Jenseits aller Debatten, Streitigkeiten und Kritik seitens der deutschen Politik hat sich der größte Moscheeverband in der Bundesrepublik, die […]

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„Import“ von Imamen – ein langsamer Abschied

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Imame sollen schrittweise sämtlich in Deutschland ausgebildet werden. Verbände wie DITIB und die IGMG wollen langfristig umstellen. (IZ/KNA). Eigentlich ist das längst innermuslimischer Konsens, zumindest in der jüngeren Generation: Eine […]

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Landtagswahlen in Hessen und Bayern: Verbände rufen zur Stimmabgabe auf

landtagswahlen Bundestagswahl

Landtagswahlen: Am 8. Oktober wird in Hessen und Bayern gewählt. Muslimische Organisation riefen zur Wahlbeteiligung auf.

Köln/Berlin (dpa/iz). Am kommenden Sonntag wird in den bevölkerungsreichen westdeutschen Bundesländern Bayern und Hessen ein neuer Landtag – und damit eine neue Landesregierung – gewählt. Spannende Fragen dabei sind bspw. das Abschneiden der AfD sowie ein mögliches Einziehen der freien Wähler in das Wiesbadener Landesparlament.

Landtagswahlen: Zentralrat der Muslime ruft zur Wahl auf

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), eines der sieben Mitglieder im Koordinationsrat der Muslime (KRM) rief am Freitag „die Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens“ auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Pressebild: Zentralrat der Muslime in Deutschland

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sagt dazu: „Wir sind Teil Deutschlands, und wir unterstreichen in unseren Gemeinden mit unserer Aktion ‘Meine Stimme zählt’ unsere Verantwortung als Deutsche und als Muslime, für unsere Demokratie und den Erhalt unserer freiheitlichen Grundordnung einzustehen. Jede Stimme, die nicht abgegeben wird, ist zudem eine Stimme für die falsche Seite, die eine gefährliche Spaltung in unser Land bringt.“

„Deutsche Staatsbürger muslimischen Glaubens bewerten die Demokratie und das Funktionieren des politischen Systems in Deutschland positiver als der Durchschnitt der Bürger. Dies geht aus einer älteren Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor. So halten 81 Prozent der muslimischen Bürger die Demokratie für die beste Staatsform, im Vergleich zu 70 Prozent der Gesamtbevölkerung“, hieß es in einer diesbezüglichen Pressemitteilung des ZMD.

Dabei merkte der Zusammenschluss von einzelnen Vereinen und Verbänden an, dass die bisherige Wahlbeteiligung stimmberechtigter MuslimInnen in der Bundesrepublik vergleichsweise niedrig sei.

Das liege unter anderem daran, weil „kaum eine politische Partei nachhaltig die Interessen der Muslime vertritt oder als Korrektiv von Diskussionen fungiert, wo auf Kosten der Muslime antimuslimische Ressentiments geschürt oder Muslime ausschließlich dann erwähnt werden, wenn es um den sog. ‘Islamismus’ und ‘innere Sicherheit’ geht“.

Foto: Martin Kraft, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 3.0

DITIB-Hessen fordert „aktive Teilnahme an den Landtagswahlen“

Zeitgleich forderte der DITIB-Landesverband in Hessen die BürgerInnen des Bundeslandes dazu auf, sich an der Stimmabgabe zu beteiligen.

„Im Besonderen richtet sich der Wahlaufruf an die Gemeindemitglieder sowie Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens, die im Angesicht ihrer Verantwortung vor dem Menschen und vor Gott aufgerufen sind, sich für eine vielfältige demokratische Gesellschaft einzusetzen.“

Diese Wahl böte die Möglichkeit, die Anliegen der muslimischen Community im Bundesland vorzutragen. So lasse sich gewährleisten, „dass ihre Stimmen gehört und berücksichtigt werden, so etwa beim Religionsunterricht, bei der Seelsorge und den Wohlfahrtsdiensten“.

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Imamausbildung der DITIB geht weiter

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Die Imamausbildung der DITIB hat die vierte Phase für die ersten AbsolventInnen abgeschlossen.  (DITIB). Die insgesamt 32 Teilnehmer (22 w./10 m.) der Ausbildung zum islamischen Religionsbeauftragten haben im Juni die […]

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DITIB-Jugendverband BDMJ wählt neuen Vorstand

Jugendverband Jugendarbeit BDMJ

Jugendverband: Vertreter der Landesverbände der DITIB-Jugendorganisation entscheiden sich für neue Führung.

Köln. Landesjugendverbände des Moscheeverbands DITIB haben in ihrer Vollversammlung in Köln den neuen Vorstand des BDMJ (DITIB Bundesjugendvorstand) gewählt. 

Die DITIB-Jugendorganisation ist der mitgliederstärkste muslimische Jugendverband in Deutschland. Sie engagiert sich seit neun Jahren in der Jugendarbeit. Und ist das Sprachrohr von jungen MuslimInnen aus knapp 900 Moscheegemeinden und 100 weiteren Vereinen der gesamten Republik.

Foto: DITIB Zentralmoschee Köln

Jugendverband will Alltag junger Muslime ändern

Die Vision des Verbands lautet: „Alltag von Muslimischen Jugendlichen ändern.“ Er tritt nach eigenen Angaben für die Mitbestimmung und Mitverantwortung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, insbesondere bei Bildung und Erziehung ein. Er unterstützt und fördert junge Menschen, sodass sie ihren Platz in der pluralistischen Gesellschaft einnehmen können.

Der scheidende Vorsitzende, Mustafa Salih Durdubaş, bedankte sich bei den Jugendvertretern für Ihren Einsatz und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft: „In den letzten zwei Jahren haben wir versucht uns sichtbar zu machen. Unsere Basis zu erreichen. Dies läuft aktuell.“

Foto: Vereint im Islam 2013

Viele Herausforderungen

Es gäbe viele Herausforderungen in der Jugendarbeit. Aber er sei sich sicher, dass die DITIB-Jugend „sehr gut aufgestellt“ seien und zukünftig „viele wichtige Meilensteine“ erreichen werden.

„Ich bin allen Vorstandsmitgliedern aus den Gemeinden und den Landesjugendverbänden dankbar. Die DITIB Jugend hat noch viel vor sich, aber ich freue mich die Entwicklung der DITIB Jugend zu verfolgen. Dabei wünsche ich dem neuen Vorsitzenden Taha Taşkıran und seinem Team viel Erfolg und Allah’s Segen.“