
New York (dpa). Vor einer Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine neue Syrien-Resolution dringen etwa 60 UN-Mitgliedsstaaten darauf, Kriegsverbrecher juristisch zu verfolgen. Die Resolution sieht vor, dass Akteure der syrischen Regierung, Milizen und Rebellengruppen, die in Syrien Menschenrechtsverletzungen begangen haben, vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gestellt werden können. Russland will bei der Abstimmung am Donnerstag wie gegen frühere Resolutionen sein Veto einlegen.
«Wir sollten nicht vergessen, dass wir nicht nur für unsere Handlungen, sondern auch für unser Nicht-Handeln verantwortlich sind», hieß es in einer Mitteilung der von der Schweiz angeführten Gruppe. Bislang wurden im Syrienkonflikt mindestens 150 000 Menschen getötet.
Die UN-Mitglieder müssten weiter Gerechtigkeit für die Opfer fordern, sagte der Schweizer UN-Botschafter Paul Seger der Nachrichtenagentur dpa. «Wie erklärt man Eltern, deren Kind von einer Bombe getötet wurde, dass sie keine Gerechtigkeit verdienen? (…) Diese Frage sollten wir dem Sicherheitsrat stellen.»
Eine Resolution des Sicherheitsrates ist notwendig, da Syrien nicht Mitglied des IStGH ist und das Gericht daher nicht von sich aus aktiv werden kann.