Nigeria: Boko Haram verübt neue Kriegsverbrechen

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Die anhaltenden Übergriffe von Boko Haram im Nordosten Nigerias verschlimmern die humanitäre Krise in der Region und setzen Frauen und Mädchen Kriegsverbrechen aus. Mehr als zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht.­

Berlin. Neue Recherchen von Amnesty International zeigen, dass Angehörige von Boko Haram gezielt Häuser in mehreren Gemeinden in Borno State im Nordosten Nigerias nach Frauen und Mädchen durchsuchten, um diese zu vergewaltigen oder ihnen sexualisierte Gewalt anzutun. Amnesty International fordert den Internationalen Strafgerichtshof auf, sofort Ermittlungen wegen dieser Kriegsverbrechen einzuleiten.

„Diese Mädchen und Frauen brauchen dringend Hilfe. Weil keine nigerianischen Sicherheitskräfte ihnen in den Gemeinden zu Hilfe kommen, sind sie bis zu den Flüchtlingslagern gezogen. Da die Lager überfüllt sind, bleiben sie vor den Camps sich selbst überlassen.

Monate nach einer Vergewaltigung haben die Mädchen und Frauen weder medizinische Hilfe noch Nahrungsmittel bekommen“, sagt Lisa Noeth, Nigeria-Expertin bei Amnesty International in Deutschland.

„Die nigerianische Regierung muss sich dringend um die Mädchen und Frauen kümmern und dafür auch Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft bekommen,“ so Noeth.