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Pandemie: Staatsministerin würdigt Einsatz von Migranten

Foto: Neuköllner Begegnungsstätte e.V., Facebook

Osnabrück (ots). Vor dem Integrationsgipfel an diesem Dienstag in Berlin hat die Staatsministerin für Integration, Annette Widmann-Mauz (CDU), den Einsatz vieler Migranten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie gewürdigt. „Die Pandemie zeigt, wie wichtig auch Menschen mit Einwanderungsgeschichte in systemrelevanten Bereichen sind. Was wäre, wenn wir nicht die vielen Männer und Frauen im Gesundheitswesen und der Pflege hätten?

Sie haben einen unverzichtbaren Anteil an der Bewältigung der Krise“, sagte Widmann-Mauz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Der Pionierarbeit der Biontech-Gründer Özlem Türeci und Ugur Sahin sei es zu verdanken, dass Deutschland so schnell einen Corona-Impfstoff entwickelt hat. „Die Tochter eines Einwanderers und der Sohn eines türkischen Gastarbeiters haben unserem Land und der Welt ein großes Stück Hoffnung zurückgegeben. Das Beispiel zeigt auch, was möglich ist, wenn man die Chancen ergreift, die unser Land bietet“, betonte Widmann-Mauz.

In der Debatte um einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, die schwer an Corona erkranken, hält die Staatsministerin Aufklärung über Corona für zentral. Sie verwies noch einmal auf die Klarstellung des Robert-Koch-Instituts, keine Daten zur Herkunft der Patienten zu erheben. „Unabhängig davon ist es wichtig, dass alle Menschen in Deutschland Zugang zu Informationen erhalten, um sich bestmöglich vor dem Virus schützen zu können – auch diejenigen, die weniger gut Deutsch sprechen“ forderte Widmann-Mauz.

Die Bundesregierung und die Bundesländer informierten seit Beginn der Corona-Pandemie mit Aufklärungs- und Informationsmaterialien in bis zu 20 Sprachen auch in engem Austausch mit den Migrantenorganisationen. „Beispielsweise bekommt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände, der Ali Toprak vorsteht, von der Bundesregierung mehr als 800.000 Euro, auch um in migrantischen Communities über Corona aufzuklären“, sagte Widmann-Mauz.

Beim Integrationsgipfel soll unter anderem eine „Diversitätsstrategie für den öffentlichen Dienst“ gestartet werden. „Wir wollen die Chancen unserer Vielfalt im öffentlichen Dienst noch viel stärker nutzen. Heute haben gerade einmal zwölf Prozent der Beschäftigten dort eine Einwanderungsgeschichte. Dabei wissen wir, dass gemischte Teams erfolgreicher und innovativer arbeiten“, sagte Widmann-Mauz der „NOZ“. Die interkulturelle Öffnung müsse fester Bestandteil bei der Personalauswahl und der Personalentwicklung sein. „Sonst verlieren wir Talente, die unser Land dringend braucht“, betonte die Staatsministerin.