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Ramadan 2024: Gäste eröffnen das Herz

spiritualität gäste

Gäste machen das Herz weich und lehren Jungen, wie man Gentlemen wird. Da wir im schönen Nordkalifornien leben, ist unsere Familie das ganze Jahr über mit vielen Gästen gesegnet, Alhamdulilllah. […]

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Ringen um Waffenruhe vor Ramadan

Westjordanland Nahostkonflikt Ringen Waffenruhe Ramadan

Israels Regierungschef Netanjahu hält trotz laufender Verhandlungen an seinen Kriegsplänen fest. n Israel kommt es bei Protesten zu Chaos.

Tel Aviv/Gaza (dpa/IZ) Im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas ringen die Vermittlerstaaten um eine Einigung auf eine Waffenruhe, mit der eine drohende israelische Bodenoffensive in Rafah zumindest einstweilen abgewendet werden könnte. Das israelische Kriegskabinett beschloss am Samstagabend, in den kommenden Tagen eine Delegation zu weiteren Gesprächen nach Katar zu entsenden, meldete der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid vom Nachrichtenportal „Axios“ im Anschluss an die Sitzung. Zuvor hatte ein wichtiges Treffen der Vermittler Ägypten, Katar und USA unter Beteiligung einer israelischen Delegation in Paris dazu beigetragen, die zuvor festgefahrenen Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas wieder in Gang zu bringen. Israelische Vertreter machten allerdings am Samstag deutlich, dass bis zu einer Einigung noch eine gute Wegstrecke zurückzulegen sei. 

Zusammenstöße in Israel bei Protesten gegen die Regierung Netanjahu 

Tausende Menschen demonstrierten am Samstagabend in mehreren israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Dabei kam es örtlichen Medienberichten zufolge zu Chaos und gewaltsamen Zusammenstößen von Regierungsgegnern mit der Polizei. In Tel Aviv versuchte eine Gruppe von Protestierenden, eine Schnellstraße zu blockieren. Die Polizei setzte in der Stadt Wasserwerfer und berittene Beamte ein, um die Demonstranten zu vertreiben. 21 Personen seien festgenommen worden, hieß es. Es habe Verletzte gegeben. Oppositionsführer Jair Lapid verurteilte das Vorgehen der Polizei. „Das gewaltsame Vorgehen der Polizei heute Abend gegen Demonstranten, darunter die Familien der Geiseln, ist gefährlich, antidemokratisch und darf nicht “, zitierten Medien aus einer Erklärung Lapids.

USA und Großbritannien bombardieren erneut Huthi-Stellungen im Jemen 

Unterdessen haben die Streitkräfte der USA und Großbritanniens in der Nacht zum Sonntag erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Mit Unterstützung anderer Länder seien 18 Ziele der vom Iran unterstützten Miliz an acht Orten im Jemen attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Samstag (Ortszeit) in Washington mit. Die USA und Großbritannien reagierten damit auf die andauernden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. Zu den Zielen hätten unterirdische Waffenlager der Huthi, Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen gehört. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas in Gaza und wollen mit dem Beschuss von Handelsschiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. 

Netanjahu treibt Pläne für Militäroffensive in Rafah voran 

Israels Regierungschef Netanjahu will trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe die Pläne für eine Militäroffensive in Rafah im Süden Gazas, zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, teilte er am Samstagabend auf X mit. Der Plan werde auch die Evakuierung der Zivilisten einschließen. Die Arbeitswoche beginnt in Israel am Sonntag. International wird die geplante Offensive heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf, weil in Rafah 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen. „Nur eine Kombination aus militärischem Druck und hart geführten Verhandlungen wird zur Freilassung unserer Geiseln, zur Eliminierung der Hamas und zur Verwirklichung aller Kriegsziele führen“, schrieb indes Netanjahu. 

Ringen um Einigung auf Waffenruhe vor Ramadan 

Eine israelische Delegation hatte zuvor in Paris Vertreter der in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelnden Staaten Ägypten, Katar und den USA getroffen. Dabei soll es Berichten zufolge „bedeutende Fortschritte“ gegeben haben. Die Gespräche seien „sehr gut“ gelaufen, meldete die israelische Zeitung „Haaretz“ am Samstag unter Berufung auf nicht näher genannte Personen, die mit den Einzelheiten des Treffens vertraut sein sollen. Noch vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan könne eine Einigung erzielt werden, wurde ein ausländischer Diplomat zitiert. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr um den 10. März. Die größte Herausforderung für die Vermittler bestehe darin, eine Vereinbarung zu erzielen, die einerseits die Hamas davon überzeuge, dass nach einer humanitären Feuerpause ein dauerhafter Waffenstillstand möglich sei. Und die gleichzeitig Israel ermögliche, „eine solche Verpflichtung zu vermeiden“, schrieb das „Wall Street Journal“. 

„Der israelische Regierungschef will die ständige militärische Kontrolle über das Gebiet, die zivile Kontrolle soll lokalen Beamten übergeben werden. Faktisch ist das eine neuerliche Besetzung durch Israel. Einer Zweistaatenlösung erteilt Netanjahu eine Absage. Zudem ist eine Pufferzone vorgesehen, die den Gazastreifen für die 2,3 Millionen Palästinenser verkleinert. 

Dieser Plan steht in direkter Opposition zu dem, was die Amerikaner für einen künftigen Frieden im Nahen Osten anvisieren: keine permanente Besetzung Gazas durch Israel, eine revitalisierte Palästinensische Autonomiebehörde, die die Zügel in Gaza in die Hand nehmen soll, damit der Grundstein für einen palästinensischen Staat gelegt werden kann. Es scheint, als ob es Netanjahu darauf angelegt hätte, US-Präsident Joe Biden zu desavouieren. 

Doch wieso tut er das? Vielleicht spekuliert er, dass bald Donald Trump die Macht übernimmt in den USA und ihm bei den Palästinensern freie Hand lässt. Vielleicht hat sich aber auch sein Blick so verengt, dass für ihn nur noch zählt, was ihn länger an der Macht hält: Krieg. Wie auch immer. Netanjahus Pläne sind keine guten Aussichten für die Zukunft – weder für Gaza noch für Israel.“ 

NZZ am Sonntag

Bericht: Hamas hält an Forderung nach Ende der Kämpfe fest 

Eine israelische Delegation mit begrenztem Mandat solle nun in Katar Fragen technischer Art, zum Beispiel zur Menge der Hilfsgüter für den Gazastreifen, besprechen, berichtete der bekannte israelische Journalist Ravid am späten Samstagabend auf der Plattform X und berief sich auf israelische Quellen. Die in Paris erzielten Fortschritte erlaubten jetzt Verhandlungen über Einzelheiten des Deals, schrieb die „Jerusalem Post“ unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Gemeint ist etwa die Anzahl der palästinensischen Häftlinge, die im Gegenzug für die aus Israel entführten Geiseln freigelassen werden könnten. Zunächst müssten die Vermittler aber die Hamas dazu bringen, dem neuen Gerüst für einen Deal zuzustimmen, hieß es. Die israelische Nachrichtenseite „Ynet“ berichtete am Samstagabend unter Berufung auf den Medienberater von Hamas-Chef Ismail Hanija, dass die Hamas weiterhin das Ende des Krieges und den Abzug der israelischen Armee fordere. Man habe noch nicht das Stadium erreicht, über einen Gefangenenaustausch zu sprechen.

Während einer von Katar vermittelten einwöchigen Feuerpause im vergangenen November waren im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas 105 Geiseln im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge freigelassen worden. Derzeit befinden sich noch rund 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen.

Lesen Sie hierzu auch: https://islamic-times.com/chief-prosecutor-khan-warning-to-hamas-israel/

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Im Radschab säen, um im Ramadan zu ernten

Schaban Monate

Der Radschab – einer der heiligen Monate – ist besonders für spirituelle Anstrengungen und freiwillige Anbetung geeignet ist.

(vizier). Der Radschab ist einer der vier „heiligen“ Monate des Islam. Unter diesen vier wird jener, der sich nun ankündigt, manchmal auch als „Monat von Allah“ bezeichnet. Auch wenn dieser Begriff umstritten ist, da er von einem gefälschten Hadith kommt, wissen wir mit Sicherheit, dass er im Qur’an als einer der vier besonderen herausgehoben wurde.

Radschab: Was der Prophet sagte

Wenn dieser Monat bevorstand, sprach der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, ein besonderes Du’a [arab. Bittgebet]: „Oh Allah, segne uns im Radschab und im Scha’ban und lasse uns den Ramadan erreichen.“

Das verweist darauf, dass der Prophet Muhammad, Segen und Frieden auf ihm, diese drei Monate miteinander verband und Allahs besonderen Segen in den beiden Monaten vor dem Ramadan erflehte. Des Weiteren wird deutlich, dass in diesem Monat die Vorbereitungen für besondere Anstrengungen auf dem Wege Allahs besonders geeignet ist. Dazu gehören eine gesteigerte Anbetung sowie Handlungen, die helfen, Allahs Wohlgefallen zu erlangen.

Das Wort Radschab leitet sich aus der Wurzel „radschaba“ ab, was so viel wie „respektieren“ bedeutet.

Foto: Muhamad Taufiq Bin Azmi, Shutterstock

Historische Begebenheiten

Es gab mehrere historische Begebenheiten, die sich in diesem Monat ereigneten. Zwei erwähnenswerte sind:

1. Die Himmelfahrt des Gesandten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Das ist der wichtigste Moment im Radschab. Sie geschah in der 27. Nacht des Radschab.

Foto: Andrew Shiva / Wikipedia / CC BY-SA 4.0

2. Der Prophetengefährte Bilal, möge Allah mit ihm zufrieden sein, brachte 400 Männer in die Gegenwart des Propheten, Allahs Heil und Segen auf ihm, und sie nahmen den Islam an.

Es ist lobenswert, in dieser Zeit großzügig auf dem Wege Allahs zu spenden und somit Seine Zufriedenheit zu erbitten. Es empfiehlt sich, jetzt die Akte der Anbetung – wie das freiwillige Fasten – zu erhöhen.

Es gibt ein Hadith aus der „Sunnan“ von Imam Abu Dawud, in dem der Prophet zitiert wird: „Fastet einige Tage von den Heiligen Monaten und keine anderen.“ Genauso wie wir in den Tagen von Aschura (Muharram) und in den Monaten Dhu’l-Qa’dah und Dhu’l-Hidscha fasten, so ist das auch für die Tage des Radschab empfohlen.

Die Nafila sollen nicht belasten

Auch wenn das eine lobenswerte Tat ist, sollte sie nicht das verpflichtende Fasten zwei Monate später beeinträchtigen. Manche können dadurch erkranken, sodass sie den Ramadan nur schlecht fasten können. Ist man aber überzeugt, dass das keinen Schaden anrichtet, wird man, wie beispielsweise Schaikh Muzaffer Ozak aufzählt, verschiedene Segnungen durch das freiwillige erlangen.

Foto: C. Media / Peter Sanders

Der Engel Gabriel (Dschibril), möge Allah mit ihm zufrieden sein, erzählte dem Propheten, Allahs Heil und Segen auf ihm, auf seiner Himmelsreis über den Fluss namens Radschab. Wer in diesem Monat fastet und für den Propheten betet, wird aus diesem Fluss trinken.

Und so können wir im Radschab säen, um eine größere Ernte im Ramadan einzufahren. Wir bitten Allah um Seinen besonderen Segen in diesem Monat. Alle Monate gehören Ihm und die geheiligten Monate gehören Ihm umso mehr. Und wir bitten um Allahs besonderen Segen in dem darauffolgenden Monat, sodass wir in der Lage sein werden, den Ramadan zu erreichen.

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Islamic Relief: Rückblick auf erfolgreiche Ramadan-Kampagne 2023

Islamic Relief Kampagne 2023

Islamic Relief Deutschland erreichte im Ramadan 2023 über eine Million Menschen mit Lebensmittelpaketen. (IRD). Islamic Relief Deutschland und ihr internationales Netzwerk erreichten in diesem Ramadan über eine Million Menschen mit […]

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Medien fehlt direkte Anschauung: Rückblick auf Berichterstattung zum Ramadan 2023

Berichterstattung Berlin Sehitlik Moschee Hof Iftar Fastenbrechen

Berichterstattung: Dehydrierte Kinder, gewalttätige Palästinenser, gerissene Islamisten: Wenn deutsche Medien über den Ramadan berichten, erfährt man oft wenig über die Fastenzeit der Muslime; dafür umso mehr über den Kompetenzmangel in […]

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Im Sudan halten die Kämpfe trotz Id Al-Fitr an

Sudan

Im Sudan ist es trotz Vereinbarung zu erneuten Kämpfen am Ramadanfest gekommen.

Khartum/Kapstadt (KNA). Im Sudan ist es am Wochenende trotz ausgerufener Waffenruhe erneut zu Kämpfen zwischen Armee und Paramilitärs gekommen.

Zum Auftakt des islamischen Zuckerfests am Ende des Fastenmonats Ramadan wurde die Hauptstadt Khartum von Explosionen und Kämpfen erschüttert. Unterdessen haben internationale Regierungen begonnen, ihre Diplomaten und Bürger außer Landes zu bringen.

Foto: duncan c, flickr | Lizenz: CC BY-NC 2.0

Kämpfe im Sudan trotz Ramadan

Die Kämpfe mit Boden- und Luftgeschossen waren vor rund einer Woche ausgebrochen. Auslöser dürfte ein Streit zwischen der Armee und den „Rapid Support Forces“ (RSF) über die Zukunft des ostafrikanischen Landes gewesen sein.

Seit dem Sturz von Diktator Omar al-Baschir 2019 herrschten beide Kräfte in einer gemeinsamen Militärregierung. Der Anführer der etwa 100.000 Mann starken RSF, Mohamed Hamdan Dagalo, zeigte sich am Samstag in Uniform und mit Sturmgewehr an der Front in Khartum.

Noch am Freitag hatten Dagalo und der De-facto-Regierungschef, General Abdel Fattah al-Burhan, eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen. „Das Scheitern dieser jüngsten Feuerpause verrät sehr viel über den fehlenden Einfluss, den regionale und internationale Kräfte über die kämpfenden Generäle im Sudan haben“, resümierte das Politmagazin „The Africa Report“ (Samstag). Beide Militärführer strebten danach, sich als Kandidat für das Präsidentenamt in einer künftigen Zivilregierung zu positionieren.

Foto: beast01, Shutterstock

Humanitäre Lage wird schlechter

Unterdessen verschlechtert sich die humanitäre Lage zusehends. Aktuell seien mehr als 400 Tote und über 3.500 Verletzte zu beklagen, teilte das Amt der Vereinten Nationen für Humanitäre Angelegenheiten (OCHA) mit. Unter den Opfern sei auch ein Mitarbeiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM); insgesamt seien bereits fünf humanitäre Helfer getötet worden.

Viele Bewohner Khartums und der Konfliktprovinz Darfur verstecken sich seit Tagen in ihren Wohnungen, teils ohne Strom und Zugang zu Lebensmitteln. Obendrein vermeldete die Organisation NetBlocks am Sonntag einen „fast kompletten Zusammenbruch der Internetaktivität“: Landesweit sei die Verbindung auf zwei Prozent des normalen Wertes geschrumpft.

Unterdessen haben mehrere Staaten begonnen, ihre Bürger aus dem Sudan in Sicherheit zu bringen. Das US-Militär flog nach offiziellen Angaben in einer „sauberen und einwandfreien“ Aktion knapp 100 Botschaftsmitarbeiter per Helikopter aus.

Auch Frankreich plant derzeit, gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden, eine zügige Evakuierung. Deutschland ist laut Berichten vom Sonntag ebenfalls beteiligt.

Foto: Agence France-Presse, via Wikimedia Commons | Lizenz: Universal Public Domain

Weltweite Besorgnis

Weltweit sorgten die erneuten Kämpfe am Wochenende für Kritik und Besorgnis – auch von religiösen Führern. Die Gewalt müsse so schnell wie möglich beendet und der Weg des Dialogs wieder beschritten werden, forderte Papst Franziskus am Sonntag nach dem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Der Vorsitzende der Vereinigung katholischer ostafrikanischer Bischofskonferenzen, Bischof Charles Sampa Kasonde erklärte: „Diese Krise erschüttert den Sudan ausgerechnet zu einer Zeit, zu der Christen neues Leben in der Auferstehung Christi feiern und Muslime das Ende des Ramadans begehen.“

Solidarität mit dem Sudan äußerte auch Pfarrer Peter-John Pearson, Vertreter der Südafrikanischen Bischofskonferenz: „Ich denke an die Menschen, für die der Ruf des Muezzins vom Rattern der Maschinenpistolen und Explosionen übertönt wird.“

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Ab in die Tonne? Bemühungen gegen Essensverschwendung im Ramadan

Essensverschwendung Lebensmittel Ramadan

Paradox Essensverschwendung: Im muslimischen Fastenmonat dreht sich tagsüber viel um Verzicht. Nach Sonnenuntergang wird dafür gern umso größer aufgetischt – und viel Essen weggeworfen. Von Johannes Sadek

Kairo (dpa). Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang läuft Baba Abdus Grillmeister zur Höchstform auf. Weißer, würzig riechender Qualm von Kuftaspießen und Hähnchenteilen zieht in die Luft vor dem Bab al-Futuh, einem historischen Stadttor von Kairo.

Mitarbeiter verteilen Salat und Tahinapaste aus Kübeln auf kleine Blechteller. Fast jeder Tisch ist belegt. Dutzende warten darauf, hier beim Maghrib-Gebetsruf gleich ihr tägliches Fasten zu brechen.

Ägypten: Anstrengungen gegen Essensverschwendung

Über Ägypten legt sich im Fastenmonat Ramadan, dessen Ende voraussichtlich ab dem Freitag gefeiert wird, jedes Jahr eine feierliche Stimmung. Die Tage drehen sich für gläubige Muslime viel um Verzicht, unter anderem auf Essen und Trinken.

Nach Sonnenuntergang wird für Familie, Freunde und Kolleginnen dafür umso größer aufgetischt. Entgegen der Annahme, dass Fasten auch weniger Verbrauch bedeutet, steigt in diesen Wochen die Lebensmittel-Nachfrage stark an – wie auch die Menge an weggeworfenem Essen.

Foto: aaelrahman89, Adobe Stock

„Es hat viel mit Kultur zu tun“, sagt Nasredin Hag Elamin, Vertreter der Welternährungsorganisation FAO in Ägypten. „In unserer Region sind Großzügigkeit und das Anbieten von Essen ein Schlüsselelement der Kultur“. Als religiöse Dimension kommt hinzu, dass Muslime überschüssiges Essen mit Bedürftigen teilen sollen.

Eigentlich gehört Überschüssiges den Armen

Dieses Gebot werde im Ramadan weit ausgelegt, sagt Hag Elamin, obwohl der Islam einen sparsamen Umgang mit Essen lehrt. „Die Menschen sollen frommer sein, verschwenden am Ende aber mehr“, sagt Hag Elamin.

Ägypten ist mit dem Problem nicht allein. In Saudi-Arabien, der Wiege des Islams, werden im Fastenmonat laut einer UN-Studie etwa 30 bis 50 Prozent aller zubereiteten Speisen weggeworfen. In Katar sind es 25, in den Emiraten 40 Prozent.

Grund seien „extravagante Mahlzeiten, die Bedürfnisse von Familien weit übersteigen, und bei denen Reste weggeworfen werden“. Auch im Libanon, Tunesien sowie Indonesien, wo die meisten Muslime weltweit leben, will man mehr Bewusstsein schaffen.

Foto: hussein, Adobe Stock

Kampagnen in der muslimischen Welt

Kampagnen versuchen inzwischen, gezielt gegenzusteuern. Tipps mitunter: Plant die Mahlzeiten genauer, kauft nur, was Ihr wirklich braucht, lagert Lebensmittel korrekt und hebt Reste für weitere Tage auf oder spendet an Tafeln.

„Der Ramadan ist eine hervorragende Gelegenheit für neue Gewohnheiten, die uns durch das ganze Jahr und darüber hinaus tragen werden“, schreibt die Hilfsorganisation Islamic Relief. Auch bei Hochzeiten, Geburten und Todesfällen wird an Buffets oft übermäßig viel Essen angeboten.

An alten Gewohnheiten hängen sicher auch Familien in Europa, die an Weihnachten sparsamer mit Lebensmitteln umgehen wollen. In vielen Haushalten wird das Fest dann doch zur mehrtägigen Gruppen-Völlerei mit der Hoffnung, im nächsten Jahr endlich alles anders zu machen.

Der Ablauf gleicht am Ende dem, den Sarah al-Haddad von der Egyptian Food Bank (EFB) aus ägyptischen Haushalten beschreibt: „Du wirst viele Gäste haben, also bereitest Du viele Speisen vor.“

Mangels vergleichbarer Daten lässt sich kaum herausfinden, in welchen Ländern jährlich pro Kopf am meisten Essen verschwendet wird. Experten sehen aber ein globales Problem. Nicht nur wegen Hunderter Millionen hungernder Menschen, sondern auch mit der Klimakrise. Verluste etwa bei Ernten sowie Abfälle von Nahrungsmitteln sind laut FAO etwa für 8 bis 10 Prozent der Klimagasemissionen verantwortlich.

Foto: RPBaiao, Shutterstock

In Ägypten, das 65 Prozent seiner Grundnahrungsmittel importiert, mag die Verschwendung besonders stark auffallen: Ein Drittel der – rasant wachsenden – Bevölkerung lebt in Armut, Preise für Lebensmittel steigen weiter.

Viele ärmere Menschen kommen vor allem mit Hilfe der Großfamilie über die Runden. Die Tafel EFB sammelt auch Essen von Hotels, Restaurants und, so die Pläne, bald auch Supermärkten, um es etwa an Waisen- und Altenheime zu verteilen.

Die ägyptische Abgeordnete Amira Sabir hat schon vor einem Jahr einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Essensabfälle zu verringern. Strafen für die Verschwendung von und Anreize für den sparsamen Umgang mit Essen sollen helfen, Restaurants etwa in die richtige Bahn zu lenken.

Es brauche aber auch psychologische Ansätze, sagt Al-Haddad von der EFB, zum Beispiel kleinere Teller in Hotels. „Mit großen Tellern wirst Du auch mehr Essen aufdecken.“

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Muslime verärgert über Abitur-Verschiebung auf Ramadan-Festtag 2023

Abitur Ramadan Irrationalität

Abiturienten in NRW können wegen eines Fehlers Ramadan-Festtag nicht begehen.

Köln (KNA/iz/dpa). Die kurzfristige Verschiebung der Abitur-Prüfungen in Nordrhein-Westfalen stößt bei Muslimen auf Kritik. Dass die Prüfungen nun ausgerechnet am Freitag, dem Ramadan-Fest, beginnen sollten, sei ärgerlich, erklärte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) am Mittwoch in Köln.

Zuwanderungsgeschichte

Foto: Good Mood, Shutterstock

Abitur-Fehler liegt beim Ministerium

Auslöser der Verschiebung von Mittwoch auf Freitag waren anhaltende Download-Probleme bei den Prüfungsthemen für zahlreiche Fächer. Am Freitag beginnt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch Eid al-Fitr, mit dem Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan begehen.

Abiturienten muslimischen Glaubens werde „die Möglichkeit versperrt, am Freitag das Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan wie gewohnt in der Moschee und im Kreise ihrer Familie zu begehen“, kritisierte KRM-Sprecher Murat Gümüş.

Dem zuständigen Ministerium sei bekannt gewesen, dass das Fest am 21. April beginnt. Es sei „auch kaum vorstellbar, dass an Weihnachten oder Ostern Abiturprüfungen stattfinden“.

Murat Gümüş Rassismus KRM

Foto: Murat Gümüs

KRM fordert Verschiebung der Prüfungen

Der Rat forderte die Landesregierung auf, die Vertagung erneut zu überprüfen. Grundsätzlich sollten alle Bundesländer bei der Terminfindung solch wichtiger Prüfungen Deutschlands religiöse Vielfalt mehr im Blick haben, erklärte Gümüs weiter.

„Mit Enttäuschung, Verwunderung und Verärgerung haben wir gestern Abend von der sehr kurzfristigen Verschiebung des ersten Tages der Abitur- Prüfungen in NRW durch zahlreiche Rückmeldungen aus den muslimischen Gemeinden erfahren.

Insbesondere die Abiturientinnen und Abiturienten muslimischen Glaubens sind besonders davon betroffen. So wird ihnen die Möglichkeit versperrt, am Freitag das Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan wie gewohnt in der Moschee und im Kreise ihrer Familie zu begehen”, hieß es in der Erklärung von Murat Gümüş weiter.

SPD-Fraktion will Panne im Landtag besprechen

Nach der Verschiebung von Abiturprüfungen in NRW wegen einer Technik-Panne hat die SPD-Fraktion eine Sondersitzung im Schulausschuss des Landtags beantragt. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) solle erklären, „wie sie ein rechtssicheres Abitur gewährleisten will“, sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dilek Engin, am Mittwochmorgen.

Foto: Christallkeks, via Wikimedia Commons | Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die für Mittwoch geplanten Abiturklausuren in Nordrhein-Westfalen waren wegen erheblicher technischer Probleme am Dienstagabend kurzfristig auf Freitag verschoben worden. „Eigentlich können sie nicht mehr verwendet werden, da eine Geheimhaltung nicht hundertprozentig sichergestellt werden kann“, sagte Engin mit Blick auf die Prüfungsaufgaben.

Die Sozialdemokratin warf der Ministerin eine schlechte Kommunikation vor, diese sei „über Stunden abgetaucht“ gewesen und hätte die Betroffenen im Ungewissen gelassen über das weitere Vorgehen.

„Ausbaden müssen es jetzt die Lehrkräfte und die Abiturienten“, sagte die SPD-Politikerin Engin. „Im Übrigen insbesondere die Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens, die am Freitag das Zuckerfest feiern.“

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Türkei – die Süßigkeiten des Ramadan

Süßigkeiten Türkei Ramadan

Die Vorbereitungen beginnen mehrere Tage vorher, um den Gästen, die zu Besuch kommen, verschiedene Süßigkeiten zu servieren. Viele muslimische Zivilisationen verfügen über eigene materielle Traditionen für besondere Zeiten wie den […]

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Die Sunna der Gastlichkeit

Gastlichkeit Gastfreundschadt

Das abendliche Fastenbrechen und die anschließenden Feiertae des Ramadan-Endes sind Höhepunkte von Gastlichkeit. Von Kanika Aggarwal (Sister’s Magazine). Das Ende des Ramadan ist eine Zeit der Feierlichkeit. Wir zelebrieren unsere […]

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