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Hadsch – unser Leben ist eine Reise zu Allah

hadsch

Die Pilgerfahrt (Hadsch) steht für neue Anfänge. Wer sie erfolgreich abschließt, kehrt in spiritueller Hinsicht frei von allen vorherigen falschen Handlungen heim.

(Zaytuna Institute). Während der gesegneten ersten zehn Tage das Monats Dhu’l-Hidscha wird die große Pilgerfahrt nach Mekka, die Hadsch, begangen. Millionen Muslime werden dann nach Mekka und seine ­Umgebung gekommen sein, um die alten Rituale zu wiederholen, die im Zusammenhang mit dem Propheten Ibrahim, Friede sei mit ihm, stehen.

Schaban Monate

Foto: Mongkolchon Akesin, Shutterstock

Hadsch als Bestandteil des islamischen Kalenders

Die Berechnung der Pilgerfahrt basiert auf dem Mondkalender. Sie ist ein kulminierender Augenblick, aber auch das Signal für einen Neuanfang. Sie ist der besiegelnde Moment im jährlichen Ablauf der Rituale, die das ­Leben eines Muslims bestimmen.

Beginnend mit dem Fasten am ‘Aschura-Tag (am zehnten Tag des ersten Monats, Muharram) setzt sich der „spirituelle Kalender“ im Rabi’ Al-Awwal fort. Hier ereignete sich die Geburt des Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben. Der Reflexion dieses Tages folgt das freiwillige Fasten im Radschab. Das ist auch die Phase, in welcher wir der Nachtreise und der Himmelfahrt des Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, gedenken.

Auf diesen folgt der ebenfalls gesegnete Scha’ban. Auch hier ist eine freiwillige Enthaltsamkeit angeraten. Seine 15. Nacht ist eine der Augenblicke des Jahres, die sich besonders für intensive Anbetung und die Anrufung Allahs eignet.

Auf ihn folgt der gesegnete Ramadan, die Zeit des einmonatigen Fastens und der nächtlichen Anbetung. Ramadan macht Platz für den Schawwal, in dem die Vorbereitungen für die Hadsch beginnen. In ihm wird ein sechstägiges Fasten, am besten in Folge, nahegelegt.

Während des kommenden Dhu’l-Qada setzen sich die Vorbereitungen für die große Pilgerfahrt fort. Die ersten zehn Tage des Hadschmonats wurden auch als die tugendhaftesten Tage des Jahres beschrieben.

Foto: Kursat Bayhan, Shutterstock

Der Tag von ‘Arafat

Dann sind Fasten, Bittgebete, Dhikr und andere Handlungen der Anbetung besonders angeraten. Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Es gibt keine Tage, in denen rechtschaffene Taten mehr Tugend besitzen als diese zehn Tage.“

In diese Phase fällt der Tag von ’Arafat, der neunte Tag von Dhu’l-Hidscha. Über ihn unterwies uns der Gesandte ­Allahs: „Es gibt bei Allah keinen einzelnen Tag, der tugendhafter ist als der Tag von ’Arafat.“

Sein Rang manifestiert sich selbst in der Schwere von Gottes Verzeihung währenddessen. Zusätzlich gibt es Vergebung für jene, die dann fasten. „Es gibt keinen Tag, an dem Allah Seine Diener mehr vom Höllenfeuer befreit als am Tag von ’Arafat.“

Diese Momente dienen als Meilensteine für die Diener auf ihrem Weg zu ­Allah. Der Ablauf eines jeden Jahres wird durch die Hadsch markiert. Sie dient als Erinnerung für uns, dass wir uns unserem Schicksal angenähert haben. Allah sagt darüber: „(…) nehmt ausreichend Versorgung. Und die beste Versorgung ist Rechtschaffenheit.“ (Al-Baqara, 197)

Allah erinnert uns daran, dass dieser Lebensweg einzigartigen Proviant benötigt. Und dass die Hadsch ein Symbol ist, die uns an diese größere Reise gemahnt.

Hadsch Mina

Foto: Library of Congress, Public Domain

Die Pilgerfahrt steht für neue Anfänge

Wie erwähnt steht die große Pilgerfahrt für neue Anfänge. Wer sie erfolgreich abschließt, kehrt in spiritueller Hinsicht frei von allen vorherigen falschen Handlungen heim. Das basiert auch auf den prophetischen Worten: „Wer die Pilgerfahrt nach Mekka verrichtet, frei von irgendeiner unzüchtigen oder verkommenen Handlung, lässt seine falschen Handlung zurück und kehrt im Zustand der Reinheit zurück, in der er sich befand, als seine Mutter ihn zur Welt brachte.“

Nach Abschluss wissen wir, dass uns das neue Jahr bevorsteht. Diese Erkenntnis ermutigt uns, innezuhalten und nachzudenken – über unsere Leistungen und Mängel des vergangenen Jahres. Es ist eine gute Gelegenheit, Allah für das Erreichte zu danken und gleichzeitig zu verstehen, was zu unseren Schwächen führte.

Diejenigen, die mit einer erfolgreichen Hadsch gesegnet wurden, erkennen so, dass sie eine der wesentlichen Vorbereitungen für ein neues Leben geleistet haben: das Jenseitige. Daran erinnerte uns der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Eine angenomme Hadsch ist besser als die Welt und was in ihr ist. Die passende Belohnung für eine angenommene Hadsch ist nichts anderes als das Paradies.“

Es ist passend, dass ein solch mächtiges Ereignis ein gleichnamiges Kapitel im Qur’an erhalten hat. Ich würde gerne über zwei Verse dieser Sure reflektieren. Im ersten spricht Allah den Propheten Ibrahim, Friede sei mit ihm, an: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren Reittieren, hager gemacht durch die lange Reise. Aus jedem entfernten Ort kommend.“ (Al-Hajj, 27)

Er wird aufgefordert, der Menschheit zu erklären, dass Allah ein geheiligtes Haus etabliert hat. Sie müssen eine ­Pilgerreise zu ihrem Besuch unternehmen. Diese gewaltige Ankündigung übersteigt Zeit und Raum. Als er den Befehl erhält, sagte Ibrahim: „Wie kann ich das der ganzen Menschheit erklären, wenn meine Stimme sie nicht erreicht.“ Allah entgegnete: „Du wirst den Aufruf machen und Ich werde ihn der Menschheit überbringen.“

Es wurde überliefert, dass Allah ein Absenken der Berge veranlasste. Ibrahims Stimme erreichte alle Ecken der Welt. Und er wurde von jedem gehört, dem die Pilgerfahrt bestimmt war. Dieser Aufruf hat die fernsten Enden der Erde erreicht. Denn wir bezeugen jährlich die große Versammlung der Hadsch. Und die Leute kommen aus allen vier Himmelsrichtungen.

Foto: Afif Ramdhasuma

Das große Treffen

Dieses große Treffen zeigt uns das wahre Potenzial der Menschheit. Frieden und Brüderlichkeit sind möglich, die wir während der Hadsch bezeugen können. Schwarz und Weiß, Reich und Arm – alle kommen in einer Situation zusammen, in der die Unterschiede von Rasse, Ethnie sowie sozialer und ökonomischer Klasse beiseite geschoben werden.

Gleichzeitig tritt der Vorrang der gemeinsamen Sehnsucht nach Allah selbst in den Vordergrund. Dieses schöne Bild der Demut vor Gott ist passend. Denn der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, unterrichtete uns: „Allah betrachtet nicht eure körperliche Form, noch euren Reichtum. Vielmehr wertet Er eure Herzen und eure Taten.“

Auch wenn dieser friedliche Zustand nur wenige Tage dauert und nur zwei bis drei Millionen Menschen betrifft, zeigt er uns, dass wahre Brüderlichkeit möglich ist. Unsere Herausforderung liegt im Finden von Wegen, wie wir dies erweitern können. Eines der größten Mittel dafür besteht in der Erinnerung der Wichtigkeit, Allah in unserem Leben allem anderen voranzustellen.

Der wahre Geist des Din wird Frieden steigern. Um diesen jedoch zu erreichen, müssen wir unser Verlangen unterdrücken, unsere religiösen Lehren zur Rechtfertigung unserer weltlichen Leidenschaft zu benutzen.

Unsere Wünsche nach Reichtum, Macht, Herrschaft und Status sind vielleicht die größten grundlegenden Auslöser für unsere Neigung zum Krieg. Oft wird diese Leidenschaft im Namen von Religion gerechtfertigt. Jedoch führt wahre Religion ihren Besitzer zu einer spirituellen Pilgerfahrt: einer Hadsch zu unserem Herrn.

Um diese Reise erfolgreich zu vollenden, braucht man wahrlich einen umfassenden Vorrat an Gottesfurcht. Eine wirkliche Reise zu Gott, wie die Hadsch, würde die bestehenden Unterschiede zusammen mit dem leidenschaftlichen Wettstreit für Vormacht unterwerfen. Ein tieferes Verständnis der prophetischen Rechtleitung macht Religion zu einer Heilung und nicht zu einer Ursache für Krieg.

Wir stehen an einer Wegscheide

Heute steht die Menschheit definitiv an einer Wegscheide. Um weitergehen zu können, müssen wir entweder die hohen Ideale aufrechterhalten, mit denen Allah die Propheten sandte. Oder wir geben dieses Erbe auf und schreiten auf einem Pfad weiter, der uns von Gott in irgendeiner bedeutenden Weise trennt. Wie alle Indikatoren zeigen, führt dieser Weg in unsere kollektive Zerstörung.

Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass meine Worte im offenen Widerspruch dazu stehen, was viele Atheisten vertreten. Sie behaupten, unser Überleben hänge von der Trennung von „irrationaler Fiktion“ wie Religion ab. Ein Scheitern führe demnach zu einer unerträglich blutigen Zukunft. Ich halte dem entgegen, dass nicht Religion, sondern „atheistische“ Kriege und die Säuberungsaktionen des letzten Jahrhunderts für das Abschlachten von Millionen verantwortlich waren.

Lenin, Stalin, Mao und Pol Pot, die insgesamt weit über fünfzig Millionen Menschen töteten – und ihre Bewegungen waren insgesamt atheistisch. Gleichfalls haben die intellektuellen Grundlagen des Faschismus wenig mit traditioneller Religion zu tun. Vielmehr folgen sie sehr oft säkularen oder offen atheistischen Philosophen.

Diese trugen direkt oder indirekt zu Ideen bei, die zum megalomanischen Massaker durch die Regime von Mussolini und Hitler beitrugen. Wir könnten hinzufügen, dass die Reihe von Kriegen, Invasionen und militärischen Interventionen der Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch nicht durch religiöse Betrachtungen angetrieben waren.

Die „aufgeklärte“ und entfremdete Wissenschaftslogik und -methodik, für die viele Atheisten angeblich stehen, dient als Basis des gegenwärtigen moralischen und ethischen Systems. Das ist die eigentliche Logik und Methodik, die zur Schaffung der Wasserstoffbombe, Napalm, weißem Phospor, „Daisy Cuttern“ und anderen Instrumenten der Massenvernichtung führte.

Entwickelt und effektiv eingesetzt durch die progressiven Söhne des menschlichen Verstandes. Im Lichte der jüngsten Geschichte klingen die lauter werdenden Rufe nach einem glaubenslosen Ansatz – als beste Chance für eine Überwindung der wachsenden Hindernisse auf dem Weg des menschlichen Fortschritts – sehr hohl.

Foto: zakat.org

Religiöse Lösungen sind möglich

Die Hadsch zeigt, dass religiöse Lösungen für unsere Probleme möglich sind. Frieden ist machbar durch Allah – und Brüderlichkeit. Diese Möglichkeit muss allen Menschen erklärt werden. Jedoch liegt es an uns Muslimen, ein attraktives und lebendiges Modell zu schaffen. Das, was wir heute erstreben und verkörpern müssen ist das Beste unseres ethischen Systems. Und wir müssen uns auf eine spirituelle Pilgerfahrt begeben, wie wir es mit den Riten der Hadsch tun.

In einem anderen Vers zur Pilgerfahrt heißt es: „Und müht euch für Allah ab, wie der wahre Einsatz für Ihn sein soll. Er hat euch erwählt und euch in der Religion keine Bedrängnis auferlegt, dem Glaubensbekenntnis eures Vaters Ibrahim: Er hat euch Muslime genannt, zuvor und in diesem (Qur’an), damit der Gesandte Zeuge über euch sei und ihr Zeugen über die Menschen seid. So etabliert das Gebet, zahlt die Zakat und haltet an Allah fest. Er ist euer Schutzherr. Wie trefflich ist doch der Schutzherr, und wie trefflich ist der Helfer!“ (Al-Hadsch, 78)

Ich möchte mich auf eine kleine Passage aus diesem viel längeren Vers beziehen: „(…) dem Glaubensbekenntnis eures Vaters Ibrahim.“ Sie erinnert uns daran, dass der Islam kein neuer Din ist. Er beruht auf den Fundamenten, die von Ibrahim gelegt wurden. Daher wurzelt der Glaube und die Praxis der Muslime tief im reichen Boden des prophetischen Erbes.

Über die strikte Einheit sagt Allah im Qur’an: „Und Wir haben zu jeder Gemeinschaft einen Gesandten entsandt: ‘Dient Allah und meidet die falschen Götter.’“ (An-Nahl, 36)

Gleichermaßen reichen die Handlungen der Muslime bis vor den Propheten Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, zurück. Wobei einige Besonderheiten dieser Handlungen auf die eine oder andere Weise verändert wurden. So etablierte Ibrahim die Hadsch. Und wir wissen, dass das rituelle Pflichtgeben und die verpflichtende Wohlstandsabgabe Zakat vom Propheten Jesus praktiziert wurden. Auch war das Fasten bei den früheren Gemeinschaften bekannt.

Daher sollten die Muslime ihren Din nicht als etwas Neuartiges begreifen. Vielmehr ist er eine Kulminierung der prophetischen Lehren, die mit Ibrahim begannen. Sie sollten ihre spirituellen Bemühungen auch als eine Bewahrung derselben verstehen. Wenn diese verloren gehen, verschwindet ein großer und nicht zu ersetzender Teil unseres menschlichen Erbes.

Daran festzuhalten, in einer Zeit des großen Angriffes, benötigt den Mut Ibrahims. In seiner Jugend hatte er den Mut, den Götzendienst seines Volkes herauszufordern. Indem er ihre Idole zerstörte, konnte er die wertlose Natur ihrer Weltanschauung bloßzulegen.

Wenn aus den obigen Gründen das 20. Jahrhundert als das „Jahrhundert des Massenmordes“ bezeichnet werden kann, so kann es auch „das Jahrhundert des Selbst“ genannt werden. Der wütende Egoismus und Narzissmus, der durch die Anbetung des Selbst entfesselt wurde, hat unzählige Menschen von Allah hinweggeführt.

Das größte Mittel zur Zerschlagung dieses Idols ist guter Charakter. Denn er wird immer zu einem Engagement für andere führen. Auch in dieser Hinsicht dient Ibrahim als Vorbild. Er wurde als ein „eigenes Volk“ beschrieben. Eine der Bedeutungen dieser Aussage ist, dass sich in ihm die guten Charaktereigenschaften fanden, die normalerweise unter allen Mitgliedern eines Volkes verteilt sind.

Er verkörperte Mut, Nachsicht, Treue gegenüber den Eltern, Dankbarkeit gegenüber Allah, Annahme Seiner Befehle, Anbetung, Weisheit in der Bezeugung von Wahrheit und Opferbereitschaft für zukünftige Generationen.

All jene Eigenschaften werden gebraucht in unserem Bemühen zur Vertiefung unseres Dienstes an Allah und Seiner Schöpfung. Ein freier Geist, ein umfassender Charakter und Tiefe unseres Glaubens bereiten die Versorgung, die für die Bewahrung unserer Menschenwürde nötig ist. Jeder von uns kann dieses Potenzial von Ibrahim anzapfen. Und er muss den Mut dafür in sich finden, will er einen bedeutsamen und gesunden Beitrag für unsere gemeinsame Zukunft leisten.

Vom spirituellen Nutzen der Pilgerfahrt

pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt nach Mekka bedeutet auch eine authentische Transformation der Beteiligten. Dafür braucht es die richtige Einstellung.

„Und rufe die Menschen zur Pilgerfahrt. Laß sie zu dir kommen zu Fuß und auf allen möglichen flinken Reittieren, aus den fernsten Gegenden. Damit sie Nutzen erfahren können.“ (Al-Hadsch, 25-26)

(iz). Abu Huraira sagte: „Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: ‘Wer auf die Hadsch nur um Allahs willen geht und weder Geschlechtsverkehr hat noch Übles tut, der wird im gleichen Zustand zurück kehren wie seine Mutter ihn geboren hat.“ (al-Bukhari)

Foto: SPAENG

Die Pilgerfahrt – zum Herrn der Welten

„Die Hadsch ist die Demonstration der Wirklichkeit, dass im Islam alle Wege zum Hause Allahs führen, wo Nationalität, Herkunft und unterschiedliche Doktrien hinweg geblasen werden. Die Hadschis kommen fliegend, segelnd und auf dem Landweg. Aber wer sie auch sein mögen, woher sie auch kommen und wie immer sie kommen, sie werden nur von einer Sache und nur zu einem Punkt angezogen: ihrem Verlangen, Allah an Seinem Haus anzubeten und die Rituale der Hadsch zu vollziehen. Von dem Augenblick, in dem der Hadschi seinen Weg mit der Absicht, die Pilgerfahrt zu vollziehen, beginnt, ist die Reise des Pilgers auf eine gewisse Weise nicht seine eigene, denn er macht die gleiche Sache wie Millionen andere auch. Und doch ist es wiederum seine ganz eigene, denn in dieser großen Versammlung wird er in der Entfaltung seines eigenen, ungeteilten Schicksals alleine im Angesicht seines Herren stehen. Er wird zu einem von vielen ­Elementen des Schmelztiegels Mekka, wo die große Gestaltung der muslimichen Gemeinschaft stattfindet, wo alle Teile unter den intensivsten Bedingungen zusammengeschmissen und vermischt werden, um dann schließlich wieder getrennt zu werden und anders nach Haus zurückzukehren, als sie es verlassen haben.“

Ich habe diese Worte aus einer Beschreibung eines meiner Freunde, ‘Abdalghadur Mould, entnommen, der sie 1976 nach seiner Rückkehr von der Hadsch geschrieben hat. Wir alle haben Leute nach deren Rückkehr von der Hadsch getroffen und werden unserer Erfahrung nach ‘Abdalghafur zustimmen, dass niemand unverändert zurück gekommen ist.

Foto: Archiv

Nutzbringende Transformation

Es ist genau diese Veränderung, in der der Nutzen liegt, von dem Allah ta’ala in dem zitierten Ajat gesprochen hat. Bei einigen Hadschis ist der Wandel nur oberflächlich und der Glanz verschwindet schnell und binnen kurzer Zeit sind sie genauso, wie sie vorher gewesen sind.

Andere jedoch kommen vollkommen verändert wieder; ihr Leben hat eine neue und bedeutungsvollere Qualität erhalten. Dies sind diejenigen, die der Prophet meinte, als er von Neugeborenen sprach. Für sie ist die Hadsch wie ein neuer Anfang in ihrem Leben.

Der Unterschied zwischen beiden Gruppen liegt zuerst in dem, was wir vorher betrachtet haben: der Absicht. Zweitens in dem, was Allah in einem anderen Ajat sagt, nämlich dass es der Taqwa bedarf, um die Handlungen der Hadsch wirklich bedeutungsvoll zu machen.

Es ist nicht ausreichend, nur passiv an den Riten teilzunehmen und mit der Menge wie der Samen der Pusteblumen fortgeweht zu werden. Ihr müsst etwas von euch selbst mitbringen und das ist die „Taqwa“ – furchtsames Bewusstsein von der Gegenwart Allahs.

Die Rituale sind nicht magisch, d.h. dass sie nicht automatisch einen Nutzen für denjenigen haben, der sie vollzieht. Sicherlich gibt es große Baraka darin, die vom Alter dieses Göttlichen Befehls [der Hadsch] stammen und von den Milliarden von Muslimen, die an ihr während der Jahrhunderte teilgenommen haben. Aber der Nutzen, den ihr selber daraus ziehen werdet ist direkt abhängig von der Menge eurer Taqwa, die ihr mitbringt.

Maqam von Imam Dschunaid al-Baghdadi. (Foto: Wikiwand)

Der Hadschi und Imam Dschunaid

Vielleicht die verständlichste Aussage, die jemals über die innere Dimension der Hadsch gemacht wurde, stammt von Dschunaid al-Baghdadi, dem großen Rechtsgelehrten und Sufi des dritten islamischen Jahrhunderts. Ein Mann kam zu Dschunaid und dieser fragte ihn, woher er gekommen war. Er antwortete ihm, dass er gerade von der Hadsch gekommen war.

Dschunaid fragte diesen Mann: „Von der Zeit an, als du dein Haus verlassen hast, hast du auch alle falschen Handlungen hinter dir gelassen?“ „Nein“, antwortete der Mann. „Dann hast du sie nie wirklich hinter dir gelassen. Hast du bei jedem Halt eine weitere Stufe deines Weges zu Allah genommen?“

„Nein“ kam als Antwort.

„Dann hast du dich nicht wirklich auf die Reise gemacht. Als du deinen Ihram [rituelle Bekleidung während der Hadsch] beim Miqat [dem festgelegten Ort, an dem der Hadschi in den Ihram geht] anlegtest, hast mit deiner normalen Kleidung auch die Eigenschaft deiner Selbstheit abgelegt?“

Wiederum verneinte der Mann die Frage. „Dann hast du nicht wirklich den Ihram angelegt.“

„Als du den Tawaf der Ka’aba gemacht hast, hast du die Schönheit von Allah in der Heimstätte der Reinigung bezeugt.“ „Nein, das habe ich nicht getan“, so der Mann. „Dann hast du nicht wirklich Tawaf gemacht. Als du den Sa’i gemacht hast, erreichtest du den Rang von Safa (Reinheit) und Muruwwa (Tugend)?“

„Nein.“

„Dann warst du nicht beim Sa’i. Als du dich auf den Weg nach Mina machtest, verringerten sich deine Muna (Begierden).“

Wieder verneinte der Mann die Frage.

„Dann bist du niemals nach Mina gegangen. Als du in ‘Arafa standest, erlebtest du einen einzigen Augenblick der Ma’rifa (direktes Wissen) von Allah.“

„Nein“, entgegnete der Mann.

„Dann hast du in Wirklichkeit nicht in ‘Arafa gestanden. Als du die Nacht in Muzdalifa verbrachtest, hast du deine Gelüste auf diese Welt aufgegeben?“

„Nein, das habe ich nicht“, sagte der Mann zu Dschunaid. „Dann warst du nicht wirklich in Muzdalifa. Als du die Dschamra gesteinigt hast, hast du alles von dir abgeworfen, was zwischen dir und deinem Herren steht?“

„Nein.“

„Dann hast du nicht wirklich gesteinigt. Als du dein Opfer machtest, hast du dein niederes Selbst Allah angeboten?“

Wiederum verneint der Mann.

„Dann hast du nicht wirklich geopfert und die Wahrheit ist, dass du die Hadsch überhaupt nicht korrekt vollzogen hast. Kehre um und verrichte die Hadsch noch einmal auf die Art und Weise, die ich dir beschrieben habe, so dass du schließlich den Maqam von Ibrahim erreichen wirst.“

Offensichtlich können wir dies nicht wörtlich nehmen, aber auf was seine Worte sehr deutlich hinweisen ist, das es ein innere Dimension der Hadsch gibt.

Zur gleichen Zeit ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass Imam Dschunaids Worte keinen Gegensatz zwischen Innen und Außen beinhalten bzw. irgend eine Art von innerer Bedeutung, die von der äußeren Form getrennt sein könnte.

Sie zeigen eher, dass jeder äußere Akt bei der Hadsch eine korrespondierende und untrennbare innere Wirklichkeit besitzt, ohne die sie nicht als vollkommen betrachtet werden kann.

Genauso wie ein Ei ohne Eiweiß und Dotter genau genommen kein Ei mehr ist, sondern bloß dessen Schale. Dies ist das Element des Ihsan, welches der Gesandte Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, als integraler Bestandteil des Din in seinem berühmten Ausspruch, der von ‘Umar ibn al-Khattab überliefert wurde, erklärte.

Ihsan, so sagte er, ist ­„Allah anzubeten, als ob ihr Ihn sehen könnt, denn auch wenn ihr Ihn nicht sehen könnt, so sieht Er euch.“ Das Bewusstsein von Allah ta’ala, welches dem vorausgeht, ist genau jene Taqwa, die Allah von uns im Zusammenhang mit den Ritualen der Hadsch verlangt. Ohne dieses Element wird unsere Hadsch sicherlich mangelhaft sein und wir können die versprochene große Belonung nicht erwarten.

Foto: Hasan Hatrash, Shutterstock

Der Ablauf der Hadsch

Wir haben bereits die notwendige innere Dimension der Handlung der Annahme des Ihram besprochen, der die Form jener Absicht annimmt, die auf alle folgenden Rituale projeziert werden sollte, so dass unsere Hadsch darin eingebettet ist.

Nach dem Ihram hat Imam Dschunaid über den Tawaf, die Handlung der Umkreisung vom Hause Allahs, die ein weiterer essentieller Bestandteil unserer Reise ist, gefragt.

Wenn man das große Rad bei Nacht und Tag betritt, welches ununterbrochen um die Ka’ba, der Fokus von denjenigen, die in aller Welt Allah wirklich anbeten, ist es nur zu leicht, abgelenkt zu werden von dem erstaunlichen Anblick, der sich einem bietet und von dem notwendigen Gedränge von Leuten, die sich auf begrenztem Raum bewegen und welches insbesondere in der Nähe des Schwarzen Steins stärker wird.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, auf sein Herz zu achten und der einfachste Weg dazu ist, einen einfachen Dhikr konstant zu wiederholen und sich entsprechend der prophetischen Anweisung daran zu erinnern, zwischen der jemenitischen Ecke und dem Schwarzen Stein das qur’anische Du’a zu sprechen.

Der Kreis des Tawaf ist vielleicht der Ort der Hadsch, an dem man am meisten an sein Sein als Weltbürger erinnert wird. Ein weiterer Aspekt des Tawaf ist, dass das eigene Leben weniger als ununterbrochene Kette einer Entwicklung erscheint, sondern als Reihe von Kreisen, die einen immer wieder an den gleichen Punkt bringt.

Was in unserem Leben wie beim Tawaf erstrebt wird, ist, dass dieses Kreisen nicht auf der gleichen Ebene verharren soll, sondern die Form einer aufsteigenden Spirale haben sollte, sodass wir uns immer mehr auf Allah zu bewegen. Unser Tawaf endet mit den zwei Rak’at (Verbeugungen) am Maqam von Ibrahim.

Dies hat eine besondere Bedeutung für uns, denn im Gewühl des Tawaf müssen wir einen Ort für uns selber finden und dort einige Augenblicke in Ruhe und Konzentration verharren, in dem wir uns verbeugen und niederwerfen und uns der Anbetung unseres Herren widmen.

Nach dem Tawaf kommt der Sa’i, der mich auf eine gewisse Weise immer an den Feierabendverkehr in einer der großen Weltstädte erinnert. Eine scheinbar endlose Masse von Leuten fließt in einer paradoxen Mischung von Verwirrung und Ordnung unaufhörlich rückwärts und vorwärts.

Der Sai’ ist die Nachstellung der verzweifelten Suche Hadschars, der Ehefrau von Ibrahim, als sie und ihr junger Sohn Isma’il im öden Tal von Bakka auf der Suche nach Wasser waren. Sie rannte zwischen den Hügeln von Safa und Marwa hin und her, und kletterte erst auf den einen und dann auf den anderen, als sie den Horizont nach Reisenden absuchte, die ihnen in ihrer Not hätten helfen können.

Am Ende erschien, wie wir wissen, das, was sie suchte, mit dem Aufspringen der Quelle von Zamzam unter ihren Füßen. Wir alle eilen hierhin und dorthin auf der Suche nach Hilfe von diesem oder jenen. In der Regel vergessen wir dabei, dass Allah ta’ala sehr wohl um unsere Umstände weiß und dann erscheint Allahs Hilfe direkt vor unseren Augen, manchmal sogar in uns selbst und die Situation ist bereinigt.

Der nächste Halt bei der Hadsch ist der Zug nach Mina. Es ist vielleicht in Mina, wo die Wirklichkeit der muslimischen Ummah am klarsten beobachtet werden kann. Leute pflegten entsprechend ihrer geografischen Herkunft ihre Zelte aufzuschlagen, so dass in Mina alle Völker und Nationen des Islam mehr oder weniger ihre Unterschiede behalten und doch alle innerhalb einer bestimmten Fläche eng beiander sind.

Für wenige wertvolle Tage haben Gemeinschaften, die tausende Kilometer von einander getrennt sind, Gelegenheit, sich Seite an Seite zu finden und in der freundlichen Atmosphäre der Hadsch findet die Brüderlichkeit im Islam ihren eigentlichen und Herz erwärmenden Ausdruck.

Der Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, sagte: „Hadsch ist ‘Arafa“, d.h. das große Treffen der Hadschis auf der Ebene von ‘Arafa ist das Kernritual der Hadsch. Deshalb sind alle dorthin gekommen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass dies auf eine beinahe ausgesprochene Weise die Vorwegnahme der letzten Versammlung ist, an der wir alle unausweichlich am Jüngsten Tag teilnehmen werden.

Es ist in ‘Arafa, wo die Wirklichkeit des Zustandes des Ihram am deutlichsten wird. Die Existenz aller Anwesenden wird auf das nackteste Wesentliche reduziert. Alle Unterschiede werden entfernt. Reichtum und Armut, jede Art von Klassenunterschied, alle Dinge, die normalerweise die Menschen in ihrem Alltag trennen, werden an den Rand gedrängt und das was bleibt, ist die einfache Tatsache unserer Menschlichkeit.

Was wir haben, sind unsere Handlungen, die nichts mehr und nichts weniger darstellen, als das, was wir wirklich sind. Wir stehen dort, wie wir sind, nackt im Angesicht unseres Herren und durch nichts getrennt als den Schleier unserer Existenz.

Es gibt dort nichts zu tun, als sich Allah in vollkommener Aufrichtigkeit zuzuwenden und Ihn anzuflehen, dass Er unseren Din nur für Sich macht. Wir hoffen auf Seine Vergebung, es verlangt uns nach Seiner Gnade und wir sehnen uns nach dem Anblick Seines edlen Gesichts. Es gibt sicherlich keine Zeit und keinen Ort, wo unsere Gebete mehr Annahme erwarten können.

Dschabir berichtete, dass der Gesandte Allahs sagte: „Wenn der Tag von ‘Arafa kommt, steigt Allah in den niedrigsten Himmel herab und preist die Menschen gegenüber den Engeln mit den Worten: ‘Schaut auf Meine Sklaven, die zu Mir gekommen sind, zerzaust, staubig und weinend in jedem tiefen Tal. Ich rufe euch zu Zeugen an, dass Ich ihnen vergeben habe.’ Die Engel wenden dann ein: ‘Aber mein Herr, dieser Mann und auch diese Frau haben dieses oder jenes getan.’ Allah, der groß und glorreich ist, antwortet: ‘Ich habe ihnen vergeben.’“

Die drei Rituale während des ‘Id in Mina sind die Steinigung der Dschamrat al-’aqaba, die Opferung eines Tieres und die Rasur der Köpfe. Alle sind sehr besondere Handlungen und auf eine Weise ist deren Bedeutung untrennbar mit ihrer eigentlichen Vollziehung verbunden.

Die Steinigung der Dschamrat wird oft als Steinigung von Schaitan bezeichnet, vor dem Allah uns gewarnt hat und uns eindeutig darüber unterrichtet, dass dieser unser Feind ist. Eine Lektion, die wir daraus ziehen können, ist, dass wir selbst an einem so gesegneten Tag wie den ‘Id al-Adha nicht sicher sind vor Schaitans Einflüsterungen und uns vor ihm schützen müssen.

Wie wir aus einem Ajat entnehmen können, sorgt sich Allah tabaraka wa ta’ala Selbst darum, dass wir verstehen, dass das wichtige Element im Ritual der Opferung das Bewusstsein von Ihm ist, welches mit dem physischen Akt einhergehen muss, damit es eine Bedeutung erhält. Wir sollten wissen, dass es die Erinnerung der Begebenheit ist, als Sajjiduna Ibrahim, möge Allah ihm Frieden geben, davon befreit wurde, seinen geliebten Sohn zu opfern und ihm stattdessen ein Bock zur Opferung gegeben wurde.

Auf was diese Handlung hinweist, ist unsere Bereitschaft, um Allahs willen dasjenige zu aufzugeben, was uns am liebsten ist. Die Sache, die uns mehr als alles andere lieb ist, ist unser Selbst, unsere eigene, unabhängige Existenz. Damit steht das Opfer im höchsten Sinne für unsere Bereitwilligkeit, unseren eigenen Willen aufzugeben und unser Selbst vollkommen dem Willen unseres Herren zu widmen.

Die Wahrheit ist, dass wir, indem wir das tun, nichts verlieren werden und gewinnen, was unser Herz ersehnt. Allah sagt in der Sura at-Tauba, 112: „Freut euch des Tauschhandels, den ihr abgeschlossen habt! Dies ist der große Sieg.“

Die bloße körperliche Erleichterung, den durch unsere Tage im Ihram angesammelten Staubes und Schmutzes los zu werden, ist in sich die passende Bedeutung des Aktes der Rasur des Haupthaares, der einem das Gefühl gibt, sein Leben neu zu beginnen.

Es ist genau dieses Gefühl, welches die mehr symbolische Deutung bestätigt, dass mit dem Ritual der Entfernung der Haare man die eigene Vergangenheit hinter sich gelassen hat. Das Wachsen des neuen Haares erscheint wahrlich als Hinweis auf einen neuen Anfang in unserem Leben als Ganzes.

Foto: SPAENG

Besuch in Medina

Ein Aspekt der Reise in den Hidschaz, den wir bisher noch nicht erwähnten, ist der Besuch von Medina al-Munawwara. Dieser wird so stark empfohlen, dass er als Teil der Sunna der Hadsch betrachtet wird.

Qadi ‘Ijad sagte darüber: „Der Besuch des Grabes des Propheten, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, ist eine Sunna unter den Muslimen, über die Einigkeit besteht. Das ist eine Tugend, zu der ermutigt werden soll.“

Wenn Mekka der Schmelztiegel ist, in welchem der Hadschi entschlackt und gereinigt wird, dann ist Medina der See der Ruhe, in dem er Frieden und Erfrischung findet. Erinnern wir uns, dass es in Medina war, wo der Islam seine erste soziale Form erhalten hat und wo die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit des Dins von Allah seinen perfekten Ausdruck gefunden hat.

Über die Einwohner dieser Stadt sagte Allah Selber: „Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen erstand.“ (Al ‘Imran, 110)

Man muss nicht weit gehen, um den spirituellen Nutzen eines Besuches von Medina zu entdecken. Welcher Segen könnte größer sein, als vom Gesandten Allahs begrüßt zu werden, denn er hat gesagt, dass dies jedem geschieht, der ihn an seinem Grab grüßt. In dem berühmten Hadith von Abu Huraira, welches von Ahmad, Abu Dawud und al-Baihaqi überliefert wurde, sagte er: „Es gibt niemanden, der mich grüßt, dass Allah meinen Ruh nicht zu mir zurück kehren lässt, damit ich seinen Gruß erwidern kann.“ Und sicherlich gibt es nur wenige Pilger, die nicht etwas von der Süße der prophetischen Gegenwart während ihres Besuches in Medina erleben.

Was ich mit dem Vortrag über dieses Thema erreichen wollte war, etwas von der inneren Dimension der Rituale der Hadsch zu zeigen. Aber am Ende, auch wenn solche Hinweise vielleicht ein oder zwei Türen zu einer tieferen Wahrnehmung der Hadsch geöffnet haben, zählt nur der eigene Geschmack dieser Handlungen selber.

Nur die direkte Erfahrung der Hadschrituale macht die eigene Hadsch aus und nur die eigene Hadsch wird einem selbst gehören. Deshalb ist die Hadsch genauso eine innere wie eine äußere Reise und es ist diese innere Dimension, die die unbekannte Menge der äußerlich undefinierbaren aber unverzichtbaren Eigenschaft der Taqwa, die wir bei allen Ritualen mitbringen, die wir vollziehen. Nur davon wird die Menge des Nutzens der Hadsch und ihrer Annehmbarkeit bei Allah am Ende abhängig sein.

Der Prophet erklärte, dass eine der besten Handlungen für einen Menschen eine angenommene Hadsch ist und es ist daher zu hoffen, dass alle diejenigen, die sich auf den Weg dahin machen, mit sich die stärkste Absicht und die Menge an Taqwa bringen, damit ihre Hadsch Annahme bei ihrem Herren finden wird. Wenn sie diese finden, liegt der direkte Beweis in ihrem eigenen Dasein. Ich möchte mit denjenigen Ajats schließen, mit denen Allah die Sura beendet, die Er der Einrichtung der Hadsch gewidmet hat:

„Ihr, die ihr Iman habt, beugt euch und werft euch nieder und dient eurem Herren und tut Gutes, damit ihr erfolgreich seid. Und strengt euch auf dem Weg Allahs an, wie es Ihm gebührt. Er hat euch erwählt und hat euch im Din, dem Din eures Vorvaters Ibrahim, nichts Schweres auferlegt. Er hat euch Muslime genannt, schon zuvor und in diesem Buch, damit der Gesandte euer Zeuge sei und ihr Zeugen der Menschen sein möget. So richtet das Gebet ein und zahlt die Zakat und haltet fest an Allah. Er ist euer ­Beschützer – der Beste Beschützer, der Beste Helfer.“ (al-Hadsch 75-76)

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Das Gebet spielt eine zentrale Rolle im Leben der Muslime

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Aus gegebenem Anlass – Hintergrund: Antworten auf den zeitgenössischen Nihilismus aus dem muslimischen Denken. Von Abu Bakr Rieger

(iz). Wenn man sich die Frage nach Europa, dem Islam und dem Nihilismus neu stellt, dann ist dies für europäische Muslime nichts anderes als die eigene Frage als Gestalt. Dies gilt natürlich besonders für Europäer, die zum Islam konvertiert sind und heute als europäische Muslime über ihre eigenen Erfahrungen an der denkwürdigen Linie, die den Nihilismus und den Islam trennt, reflektieren.

Ich erinnere mich natürlich auch noch an meine persönliche Situation, die dazu führte, den Nihilismus als meine eigene geistige Haltung zu Gunsten des Islam aufzugeben. Diese „gefährliche Begegnung“ mit europäischen Muslimen geschah zu meiner Studentenzeit in Freiburg.

Ich hatte zu dieser Zeit das Christentum innerlich verlassen. Ich bewunderte Albert Camus; den französischen Schriftsteller mit der Zigarette, und las seinen „Mythos von Sysyphos“. Ich bewunderte damals den Versuch des Existenzialisten, in einer trostlosen und sinnlosen Zeit zumindest „Haltung“ zu bewahren.

Ich war allerdings auch ein wenig irritiert, dass Camus selbst, man könnte sagen „absurderweise“, seinen Tod bei einem merkwürdigen Autounfall fand. Er starb auf einer ewig geraden Landstraße. Sein Reifen war „zufällig“ geplatzt und sein Auto zerschellte an dem einzigen kleinen Bäumchen weit und breit.

Ich erinnere mich an eine Andere, vielsagende „absurde“ Episode in meinen Freiburg Studententagen. Genauer gesagt ging es um einen Vorfall, der die Freiburger Öffentlichkeit empörte und mich doch ein wenig amüsierte. Der prachtvolle Sitz des Freiburger Bischofs wurde mit großem Aufwand frisch gestrichen und erschien in weißem Glanz. Ein unbekannter Anarch schrieb nun an diese weiße Wand „Gott ist tot“. Der Sprayer unterschrieb diesen bösen Satz schlicht mit „Nietzsche“. Die Wand und der grelle Satz wurde natürlich über Nacht eilig weiß überstrichen. In der nächsten Nacht schrieb aber ein anderer Sprayer an gleicher Stelle „Nietzsche ist tot“ und unterschrieb in geschwungener Handschrift mit „Gott“.

Auf die dringliche Frage meines damaligen Gesprächspartners, der mich in langen Gesprächen geduldig in den Islam einführte, woran ich denn selbst glaube, antwortete ich daher wahrheitsgemäß: „An nichts. Ich denke Camus hat Recht. Das Leben ist absurd. Es gibt keinen Gott“.

Die Antwort der europäischen Muslime, mit denen ich zusammensaß, auf diese schienbar provokante Feststellung war souverän! Sie zeigten sich nicht etwa provoziert, lächelten sogar, und klärten mich auf, ich bestätigte ja immerhin bereits den ersten Teil der Schahada. Ich fand so heraus, dass die Feststellung Nietzsches, wonach Gott – im christlichen Sinne – tot sei, philosophisch aus der Sicht dieser Muslime in bestimmter Weise seine Berechtigung habe. Ich staunte! Im Übrigen – so die Muslime weiter – sei die Welt nichts Anderes als eine Art Spiegel, in den man hineinschaue. Was blieb mir übrig, als genauer nachzudenken, wie ich in diesen Spiegel künftig hineinschauen wollte?

Aber kommen wir noch einmal auf Friedrich Nietzsche zurück. Nietzsche, der berühmte Deutsche, der bekanntlich mit dem Hammer philosophierte und der einen gewichtigen Teil des europäischen Denkgebäudes zum Einsturz brachte. Natürlich wollte Nietzsche dabei weder ein gefährliches, neues gottloses Menschenwesen schaffen, noch plump alle Glaubensriten an sich abschaffen.

Nietzsche bewegte vielmehr die Not, den Menschen auf eine neue Welt, auf ein neues Denkgebäude – ohne den bisher gewohnten „christlichen Gott“ – vorzubereiten. Mit anderen Worten: Nietzsche dachte über den Nihilismus nach, ohne selbst einfach nihilistisch zu sein.

Dass es zu kurz fasst, Nietzsche als „Ungläubigen“ abzustempeln, zeigt eine andere Episode seines Denkens. Vor seinem Tode erklärte Nietzsche, er verstehe nicht, warum die Deutschen nicht den Islam statt dem Christentum angenommen hätten. Europa, so Nietzsche polternd, habe zwei Probleme: „Alkohol und Christentum.“ Nietzsches Pessimismus über die geistige Lage Europas gipfelte bekannterweise in dem Satz: „Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt.“ Die Frage nach dem Nichts beschäftigte jedenfalls zunehmend die großen Geister. In einem Brief des Dichters von Kleist an seine Verlobte aus dem Jahre 1801 findet sich eine treffende Beschreibung der persönlichen Erfahrung des Nihilismus dieser Tage.

Kleist beschreibt in diesem Brief die radikale Konsequenz des neuen Denkens, die Relativierung der Möglichkeit jeder Wahrheit: „Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrscheinlich Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint. Ist das letzte, so ist die Wahrheit die wir hier sammeln, nach dem Tode nicht mehr – und alles Bestreben, ein Eigentum sich zu erwerben, das uns auch in das Grab folgt, ist vergeblich-. Mein einziges, mein höchstes Ziel ist gesunken, und ich hab nun keines mehr-.“

Keine Ziele, Keine Wahrheit – was folgt aus den Worten des jungen begabten Dichters? Geradezu Unglaubliches sollte nun gelten. Statt einer allgemein verbindlichen Wahrheit bleibt dem Menschen nur noch eine Art Subjektivität! Politisch blieb einer ganzen Generation von „jungen Dichtern, ohne objektiven Wahrheiten“ nur der aufkommende Nationalismus, eine aufbrausende Gefühlsregung und gefährliche Selbstüberhöhung zugleich, die Millionen Europäern als künftiger Religionsersatz dienen sollte. Aber nicht nur Gott befand sich in Auflösung, auch das eigene „Ich“ – und damit eigentlich alle überkommenen Vorstellungen von der Ordnung dieser Welt.

Dostojewski stellte nun eine weitere radikale Frage, nämlich die, ob in einer Welt ohne Gott nicht auch alles erlaubt sei? Eine Jahrhundertfrage, die einige Brisanz haben sollte. In der neuen gottlosen Welt standen sich ja plötzlich hochgerüstete, vom Nationalismus beseelte, subjektiv denkende Völker gegenüber. Ohne die gewohnte christliche Moral eine gefährliche und brisante Lage. Einige Jahrzehnte später, im Angesicht des anrollenden 1. Weltkrieges, rief der deutsche Dichter Rainer Maria Rilke erschrocken aus: „Die Erde ist endgültig dem Menschen in die Hände gefallen.“

Die verheerenden Weltkriege und ihre furchtbaren Bilder sind es ja auch, die bis heute der verbreiteten nihilistischen Grundhaltung einiges an Argumenten liefern. Man denke nur an die industrielle Vernichtung von Menschen, den Holocaust und die Atombomben. Hannah Arendt kommentierte angesichts Ausschwitz und dessen andauernden Folgen für den Humanismus nur: „Dies hätte nicht passieren dürfen“.

Die Gründe für eine mögliche nihilistische Haltung sind wahrlich nicht ausgegangen, stehen wir doch alle in der Not, nicht zu wissen, was der Mensch angesichts von Leid und Umweltzerstörung überhaupt noch ausrichten kann. Die moderne Technik ist nach Heidegger aber nichts anderes als ein gewaltiges „Herausfordern“ der Schöpfung. Wir erleben dieses „Herausfordern“ – man erinnere sich nur an das Öl-Debakel im Golf von Mexiko – beinahe alltäglich. Alle Katastrophen lehren uns, dass, obwohl wir wissen, wir nicht handeln können! Uns scheinen sprichwörtlich die Hände gebunden!

Gerade die aktuelle Finanzkrise zeigt dabei die fragwürdige Rolle der politischen Souveränität. Weder Nationen noch Parteien scheinen noch die Macht zu haben, wie wir heute sehen, die globale Kraft der Finanzökonomie substanziell zurückzuweisen. Schlimmer noch: Jedem Widerstand – wie der Anti-Globalisierungsbewegung – droht der „Spirit“ auszugehen. Jeder, ob allein oder in Gruppen, der versucht, mit einigem Idealismus sich der „Wüste“ entegenzustellen, droht der „Spirit“, die nötige Geisteskraft auszugehen. Ist das etwa die geheimnisvolle, lähmende Kraft des Nihilismus, die uns jederzeit ergreifen kann? Schon im postmodernen Deutschland stritten sich der Philosoph Martin Heidegger und der Schriftsteller Ernst Jünger über die Folgen des Nihilismus. Sie diskutierten die alten, neuen Fragen unserer Zeit: Kann man noch gegen den Nihilismus handeln; und wenn ja, wo, wer und wie?

Was Jünger als Aktion gegen den Nihilismus vorschlug, war eine Art heldenhafter individueller Widerstand, eine Art extreme Auseinandersetzung mit dem Nichts, das dann, so Jünger, „nach seiner Überwindung jene Schätze freisetzen wird, die es ehemals verborgen hielt“. Jünger sah also durchaus Grund für Optimismus. In seiner berühmten Schrift „Über die Linie“ schrieb Jünger: „Die metaphysische Beunruhigung der Massen, das Auftauchen der Einzelwissenschaften aus dem kopernikanischen Raum und das Auftreten von theologischen Themen in der Weltliteratur, sind Positiva hohen Ranges, die man einer rein pessimistischen oder auf Untergang gerichteten Lagebeurteilung mit Recht entgegenhalten kann“.

Aber natürlich wusste auch Jünger, dass der Nihilismus nicht einfach mit ein wenig „gutem Willen“ überwunden werden kann. Auch Jünger sah, dass es dazu mehr brauchte als „nur“ eine menschliche Entscheidung oder eine schlichte Ideologie. Den Menschen kann überhaupt nur noch – wie es Heidegger später mysteriös im „Spiegel“-Interview formulierte – ein „Gott“ retten. Ein Gott? Was meint aber das Wort „Gott“ für den Nietzsche-Verehrer Heidegger? Nur so viel ist gewiss: Heidegger, insofern radikaler denkend als Jünger, setzte den vollendeten Nihilismus, die vollkommene Seinsvergessenheit mit der vollständigen Entmachtung der Subjektivität gleich!

Heidegger fasste dieses Dilemma in einem Briefwechsel mit Kästner so: „Kein menschliches Rechnen und Machen kann von sich aus und durch sich allein eine Wende des gegenwärtigen Weltzustandes bringen; schon deshalb nicht, weil die menschliche Machenschaft von diesem Weltzustand geprägt und ihm verfallen ist. Wie soll sie dann je noch seiner Herr werden?“

Die Werke Jüngers und Heideggers fassten aber immerhin einige wesentlichen Voraussetzungen für einen neuen Anfang und ein neues Denken. Man könnte diese so zusammenfassen: Ein neues Denken kann nicht im alten Subjekt-Objekt-Verhältnis denken. Nötig ist kein blinder Aktionismus, sondern das Überdenken der europäischen Geistesgeschichte – und, als eine Komponente jenseits des menschlichen Willens: Es braucht hierzu natürlich ein gutes Schicksal.

Hier nun taucht auch der Islam am Denkhorizont auf. Weist der Islam den Europäern etwa einen Weg aus dem Nihilismus und wenn ja, mit welcher denkerischen Berechtigung?

Zweifellos ist es die islamische Lebenspraxis selbst, die das Dasein zu ganz neuen, fundamentalen Wahrnehmungen führt. Im Kern dieser Wahrnehmung, jenseits von Subjekt und Objekt, jenseits von Ich und Gott, steht ein denkwürdiger Satz Ibn Al-Arabis: „Allah regiert die Schöpfung aus sich selbst heraus.“

Wie kommen wir an diesen Ort, der jenseits von „Innen“ und „Außen“ liegt und sich nicht finden lässt, wenn man sich als ein Gegenüber eines Gottes versteht? Imam Al-Dschunaid sagte über diesen denkwürdigen geistigen Vorgang, der so schwer in Sprache zu fassen ist: „Tasawwuf ist, dass du mit Allah bist ohne Verbindung, und dass Seine Wahrheit dein Ich verschwinden lässt und dann dich mit Ihm zurück zum Leben bringt“.

Bedenken wir aus dieser neuen Sicht heraus nochmals die Lebenspraxis des Islam. Die aufregende Frage ist dabei: Steht diese Praxis tatsächlich im Widerspruch zu den Einsichten der europäischen Philosophie? Hier muss man sich nochmals die Fünf Säulen des Islam vergegenwärtigen.

Da ist zunächst die Schahada, die, wie ich bereits erwähnt hatte, in ihrem ersten Teil die Verneinung der christlichen Metaphysik umschließt. Das Glaubensbekenntnis bestätigt die absolute Einheit und verneint – im Gegensatz zum Christentum – die Möglichkeit der Trinität.

Aus ihr folgt, das Gebet, das eine völlig neue Wahrnehmungsebene eröffnet. Das Gebet beginnt mit Feststellung, dass Allah nicht nur groß, sondern größer ist! Uns eröffnet sich eine dynamische, nie ganz zu fassende Wirklichkeit.

Wir erfahren auf der Hadsch die Subs­tanz der menschlichen Existenz, herausgelöst aus den Gegensätzen von Raum und Zeit, Vergangenheit und Zukunft, ein Kreisen, die Auflösung der Gegensätze, das Ende der Dialektik von Raum und Zeit. Die Zahlung der Zakat, zu der wir verpflichtet sind, nötigt uns auf, „Dinare“ beziehungsweise echtes Geld zu drucken, um dieser Verpflichtung nachzukommen. Das Verbot der Zinsnahme, das uns Allah befiehlt, eröffnet uns die Möglichkeit einer neuen gerechten Wirtschaft! Und schlussendlich: Das offenbarte Konzept einer funktionierenden ökonomischen Ordnung eröffnet die Möglichkeit eines neuen Nomos.

Im Monat des Ramadan, dem wir mit Freude entgegensehen, erleben wir die Möglichkeit der Freiheit und das Zutrauen in die versprochene Versorgung.

Ist es also diese Lebenspraxis des Islam, die den Nihilismus überwindet? Das wird natürlich nicht heißen können, dass die alltägliche Auseinandersetzung mit dem Nihilismus für uns Muslime nicht mehr zu spüren wäre und dass man vor nihilistischen Zuständen als Muslim immer sicher wäre. Der Nihilismus ist tatsächlich ein so mächtiger Gegner, dass man ihm nicht alleine und ohne Hilfsmittel gegenübertreten kann. Im Islam und der Sunna des Propheten finden sich die Grundlagen für ein Miteinandersein, für die Erfahrung der Einheit und eine Sammlung von Handlungsanweisungen, die im Zusammenspiel an den Ort jenseits des Nihilismus führt.

In der Offenbarung des Qur’ans ist diese Botschaft einstimmig und eindeutig zusammengefasst. Sie steht der Offenbarungsform der Technologie, also der Vieldeutigkeit und Vielstimmigkeit des Internet gegenüber. In der Rezitation des Qur’ans, in der Feier der Sprache, wurzelt auch das Gegengift gegen die Stimmung der Langeweile und Lähmung, die sich im Nihilismus notwendigerweise breit macht.

Rainer Maria Rilke – der bis sehr nahe an das Tor des Islam rückte, dichtete unter dem Eindruck des europäischen Nihilismus: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben“.

Über die lebenswichtige Natur der Hadsch

„Konzentriert euch stattdessen darauf, wo ihr seid, warum ihr dort seid und wen ihr baucht. Es zählt nichts anderes.“
(iz). Allah sagt in Seinem Noblen Buch: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen, damit sie (allerlei) Nutzen für sich erfahren und den Namen Allahs an wohlbekannten Tagen über den aussprechen, womit Er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat. Esst (selbst) davon und gebt dem Elenden, dem Armen zu essen.“ (Al-Hadsch, 27-28)
Nach Ansicht einiger Qur’ankommentatoren richteten sich diese Wort an den Propheten Ibrahim und nach Meinung anderer an den letzten Gesandten, Muhammad, möge Allah ihnen beiden Frieden geben. In beiden Fällen gelten sie für uns. Imam Al-Qurtubi schrieb in seinem Tafsir, dass Ibrahim auf den Gipfel des Berges Abu Qais stieg und ausrief: „Menschheit, Allah hat euch die Pilgerfahrt zu diesem Haus befohlen, sodass Er euch mit dem Garten belohnen und vor der Strafe des Feuers beschützen kann. Also macht die Pilgerfahrt dahin.“
Die Hadsch ist fester Bestandteil unserer DNS; sie ist Teil von unserem Lebensmuster als menschliche Wesen. Ein Teil, den wir an einem bestimmten Zeitpunkt unserer Existenz froh bestätigt haben. Die Pilgerfahrt ist – und wird es immer sein – ein stets gegenwärtiger Teil dieser Welt, seit sie in die Existenz kam. Denn das Haus Allahs war die erste Struktur, die jemals errichtet wurde. Allah sagte: „Das erste (Gottes)haus, das für die Menschen gegründet wurde, ist wahrlich dasjenige in Bakka, als ein gesegnetes (Haus) und eine Rechtleitung für die Weltenbewohner.“ (Al-i-‘Imran, 96)
In seinem Tafsir dieser Worte sagte Imam Mudschahid: „Allah erschuf den Ort, an dem dieses Haus liegt, 2.000 Jahre, bevor Er irgendetwas anderes auf der Erde schuf.“ Und dann brachte Er Adam auf die Erde. Und Adam sowie die Propheten nach ihm kamen alle nach Mekka, um Tawaf (arab. für Umkreisung der Kaaba).
Das ist Teil unserer menschlichen Veranlagung wie so vieles anderes, das Teil unserer Fitra und unserer Lebensmuster ist, die von der Mehrheit der Menschheit vergessen oder verleugnet wird. Und nur diese Umma – die den Ruf des Gesandten Allahs erhört hat – erinnert sich.
Nehmen wir die zweite Interpretation an, wonach der in dem Vers Angesprochene unser Prophet ist, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben, dann sind diese Worte eine Anweisung an ihn, uns zu sagen, dass die Hadsch eine Verpflichtung ist. Er sagte: „Islam beruht auf fünf Dingen: Die Bezeugung, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, die Einrichtung des Gebets, die Bezahlung der Zakat, das Fasten im Ramadan und die Hadsch zum Heiligen Haus von Allah.“
Die Hadsch ist eine der Säulen von Allahs Din – auf individueller Ebene wie auf gemeinschaftlicher. Es handelt sich hier nicht um ein zusätzliches Extra. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil – wie Gebet, Fasten oder Zakat. Und wie diese auch gilt sie für jeden geistig gesunden, erwachsenen Muslim – Männer und Frauen. Ihnen allen ist befohlen, die Reise zum Hause Allahs während der Zeit der Hadsch zu machen. Und zwar mindestens einmal in ihrem Leben, wenn sie Fähigkeit dazu haben.
Allah sagt in Seinem Edlen Buch: „Und Allah steht es den Menschen gegenüber zu, dass sie die Pilgerfahrt zum Hause unternehmen – (diejenigen,) die dazu die Möglichkeit haben.“ (Al-i-‘Imran, 97) Die Bedingung der Fähigkeit gilt für alle fünf Säulen des Islam. Mann muss die Schahada nur sagen, wenn man die Fähigkeit zu sprechen hat. Man muss die Niederwerfung, das Stehen und die Verbeugung im Gebet machen, wenn man körperlich dazu in der Lage ist, ohne sich körperlichen Schaden zuzufügen. Und man muss die Zakat nur in dem Fall bezahlen, wenn der eigene Besitz ein Niveau eines überzähligen Niveaus übersteigt, sodass der Nisab (die Mindestmenge) während eines Jahres erreicht wurde.
Aber Allah spricht über diese Bedingung in besonderem Zusammenhang mit der Hadsch, denn sie ist mit weit größeren Schwierigkeiten verbunden als die anderen Pfeiler des Islams. Die Reise ist lang und oft beschwerlich, die finanziellen Auslagen beträchtlich. Das gilt insbesondere für die heutige Zeit, in der viele von der Hand in den Mund leben. In der Vergangenheit trennten sich die Leute für rund ein Jahr von ihren Familien und Freunden. Sie reisten übers Land und über das Meer, widerstanden den Elementen und den Gefahren von Räubern. Die Leute stellten sicher, dass ihre Angelegenheiten vollkommen in Ordnung gebracht wurden, weil sie wussten, dass nicht zurückkommen könnten.
Heute ist die physische Seite der Reise viel leichter geworden. Dafür macht ihre finanzielle sie für viele unerreichbar. Die mit der Hadsch verbundenen Kosten sind vielfach unerschwinglich. Auch die begrenzte Verfügbarkeit von Visa für die Reise hat es vielen unmöglich gemacht, nach Mekka zu pilgern. Wer sich in dieser Lage befindet, muss nicht verzweifeln. In dem Fall hat man nicht eine Säule des Islam ausgelassen, da diese nicht die Bedingung erfüllt hat, für die entsprechenden Personen verpflichtend zu werden. Ihr Din ist nicht fehlerhaft.
Der Hadsch wird nur für den Fall zur Pflicht, wenn alle drei Aspekte der Fähigkeit eintreffen:
– Dass man körperlich fähig und stark genug ist, um die Reise zu unternehmen. Ist man hoffnungslos krank oder schwach, muss man nicht gehen, selbst wenn es sich dabei um die letzte Chance handelt.
– Dass man finanziell in der Lage zu Hadsch ist, auf der Reise überleben kann und zurückkehren kann, ohne sich verschuldet zu haben. Hierzu gehört auch, dass die abhängigen Personen wie Ehepartner, Eltern oder Kinder während der Abwesenheit mit ausreichend Mitteln versorgt sein müssen. Reichen die eigenen Finanzen nicht, muss niemand gehen. Eigentlich wäre es in dem Fall sogar verwerflich, die Hadsch zu unternehmen.
Dann braucht man das Visum für die Hadsch. Diese Bedingung ist keine, die sich in den Rechtsbüchern finden lässt. Sie ist aber ein Teil der existenziellen Realität der Welt, in der wir leben. Ohne Visa – ungeachtet der eigenen Finanzmittel oder körperlichen Stärke – wird man die Grenze nicht überschreiten können. Wer ein solches Visum beantragt hat und zurückgewiesen wird, erfüllt eine Bedingung für die Befähigung zur Hadsch nicht und ist deshalb nicht an seiner Pflicht gescheitert.
Frauen müssen wissen, dass die saudischen Behörden sie ohne Mahram – das heißt, ohne engen männlichen Verwandten – nicht ins Land einreisen lassen. Sie sagen, dass sei Teil des Fiqh, aber in Wirklichkeit ist es Puritanismus und Übereifer auf ihrer Seite und unfair für einen großen Teil der muslimischen Gemeinschaft.
Als ein vergleichbares Urteil in Gegenwart von Aischa, möge Allah mit ihr zufrieden sein, abgegeben wurde, wies sie es umgehen mit den Worten zurück: „Nicht alle Frauen haben einen Mahram!“ Mit anderen Worten, niemand sollte an der Erfüllung eine der größten Säulen Dins gehindert werden, nur weil ein bestimmter Typ von Verwandten fehlt. Das schafft einfach nur Hindernisse, wo es früher keine gab. Das war auch die Position von Malik. Allerdings legte er fest, dass sie in einer Gruppe reisen sollten, anstatt alleine zu sein. Er begründete das mit dem Beispiel der großen Prophetengefährten und den Worten des Gesandten Allahs.
Soweit es das Vorbild der Sahaba betraf, erteilte Umar den Prophetengattinnen die Erlaubnis, in Begleitung von ‘Uthman und ‘Abdarrahman auf die Hadsch zu gehen. Keiner dieser Männer war mit ihnen verwandt. Und der Prophet sagt zu Adi ibn Hatim: „Wenn ihr lange genug lebt, werdet ihr Frauen sehen, die in ihren Haudas [überdachte Kabinen für Reisekamele] ohne Ehemänner reisen. Sie kommen den weiten Weg von Al-Hira im Irak, um Tawaf um die Kaaba zu machen und fürchten nichts als Allah.“
Mit anderen Worten, der Grund, warum Frauen mit ihren Ehemännern oder Mahrams reisten, war ein Mangel an Sicherheit. Als aber die Straßen gesichert waren, gab es dafür keinen Bedarf mehr. Das ist das Recht, aber unglücklicherweise ist hier den Saudis Folge zu leisten, weil sie die Haramain kontrollieren. Jede Frau, die gehen möchte, sollte sich dessen bewusst sein und entsprechende Vorkehrungen treffen.
Wer zu jenen gehört, die die Fähigkeit haben und alle der erwähnten Bedingungen erfüllen, sollte auf keinen Fall zögern. Denn die Hadsch ist, wie der größte Gelehrte Medinas sagte, „eine Verpflichtung, die sofort fällig wird, sobald alle Bedingungen erfüllt sind“.
Der Gesandte Allahs sagte, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden geben: „Beeilt euch, die Hadsch zu machen, denn ihr werdet niemals wissen, was euch geschieht.“ Das heißt, was einen womöglich in der Zukunft daran hindern könnte. Wenn man diese Gelegenheit von Allah zurückweist, öffnet man die Tür für Kufr und den Zorn Allahs. Denn Abu Umama überlieferte die Worte des Propheten: „Wer nicht durch Krankheit, offenkundige Not oder einen tyrannischen Herrscher gehindert wird, und an der Verrichtung der Hadsch scheitert, kann genauso gut als ein Jude oder ein Christ sterben.“
Das ist eine ziemlich heftige Warnung. Also sollten wir die kleinen Sorgen dieser Welt nicht auf unserem Weg zur Hadsch stehen lassen. Wir sollten sie zur Seite schieben und zum Hause Allahs eilen.
Stellt euch vollkommen in Dienst Allahs und ihr werdet Erfolg haben. Folgt in den Spuren des Gesandten Allahs und seiner Gefährten sowie all jener, die sie nachahmten. Geht, wohin sie gingen. Ahmt sie in Handlung und Sprache nach.
Man sollte nur Gutes und nichts Schlechtes sehen; egal, mit was man konfrontiert wird. Das Schlechte führt dazu, dass man nichts von seiner Hadsch hat. Es zehrt alle Zeit und Energie auf und der eigene Zustand wird zu einem der Missbilligung: wegen dem Verhalten der Wachen, dem Vordringen hässlicher Hochhäuser in Richtung Haram, die Geschiebe und Gedränge und der Vormacht von Leuten, die mit ihrem Handy Selfies bei ihrem Tawaf um das Haus Allahs machen. Ignoriert sie und lasst euch davon nicht beeindrucken. Konzentriert euch stattdessen darauf, wo ihr seid, warum ihr dort seid und wen ihr baucht. Es zählt nichts anderes.

Grundlagen der Hadsch wurden schon vom Propheten Ibrahim festgelegt

(iz). Die Hadsch, die Pilgerfahrt zum Hause Allahs nach ­Mekka, findet an verschiedenen Stellen im Qur’an umfangreiche ­Erwähnung: „Und als Wir für Abraham die Stätte des Hauses bestimmten (sprachen Wir): ‘Setze Mir nichts zur Seite und halte Mein Haus rein für die (es) Umkreisenden, ­Betenden und Sich-Niederwerfenden. Und rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf.’ Sie werden zu Fuß und auf jedem mageren ­­Kamel aus allen fernen Gegenden zu dir kommen, auf dass sie allerlei Vorteile ­wahr­nehmen und während einer bestimmten Anzahl von Tagen des Namens Allahs für das gedenken mögen, was Er ­ihnen an Vieh gegeben hat. Darum esset davon und speist den Notleidenden, den ­Bedürftigen. Dann sollen sie ihre persönliche Reinigung vollziehen und ihre Gelübde erfüllen und um das Altehrwürdige Haus wandeln.“ (Al-Hadsch, 25-29)

Die Hadsch ist einzigartig. Es gibt nichts, das ihr vergleichbar wäre. Sie ist das einzig wahre global-soziale Verhaltensmuster der Menschheit. Von unserer notwendigerweise beschränkten, erdgebundenen Perspektive ist es nur zu leicht, den universalen Charakter dieser großartigen Institution aus den Augen zu verlieren und zu vergessen, was für eine wahrhaft herrliche Sache die Hadsch ist.

Ein weiterer Aspekt, den wir nur zu leicht vergessen, ist der alte Charakter der Hadsch. Dazu zählt die Tatsache, dass die Muslime durch ihre Teilnahme an der Pilgerfahrt eine Tradition fortsetzen, die es seit Anbruch der Menschheit gibt. Es ist mindestens 6.000 Jahre her, seit der Prophet Ibrahim die Riten der Hadsch begründet hatte. Wenn die Muslime sich auf diese schwere Reise machen, dann haben sie Anteil an einer Serie von Ritualen, die untrennbarer Bestandteil der menschlichen Existenz schon vor Beginn der aufgezeichneten Geschichte sind.

Die Hadsch ist der Beleg für die Wirklichkeit, wonach im Islam alle Wege zum Hause Allahs führen – an dem Nationalität, Rasse und die unterschiedlichen Lehrmeinungen hinfort gefegt werden. Wo immer die Reisenden herkommen, und was immer ihr sozialer Status sein mag, sie werden von einer einzigen Sache an einen einzigen Punkt angezogen – das Verlangen, Allah an Seinem Hause anzubeten und die Riten der Hadsch zu vollziehen. Der Pilgernde wird zu einem von vielen Elementen für den Schmelztiegel von Mekka, wo die große Vereinigung der muslimischen Gemeinschaft ihren Ort findet. Beinahe niemand kommt unverändert von der Hadsch zurück. Bei einigen heimkehrenden Pilgerreisenden war der Wechsel nur oberflächlich und sie sind – nach einer kurzen Zeit – die gleichen Menschen, die sie vorher waren. Andere jedoch kommen vollkommen verändert zurück. Ihr Leben erhält eine neue und bedeutungsvollere Qualität. Sie sind diejenigen, über welche der Prophet sagte, dass sie wie neugeboren seien. Für sie hat die Reise zum Hause Allahs wirklich die Funktion eines Neuanfangs in ihrem Leben. Es ist nicht ausreichend, nur passiv an den Ritualen der Hadsch Anteil zu haben und sich von der Masse wie ein Stück Treibholz mitreißen zu lassen. Wir müssen etwas von uns selbst mitbringen; und dieses „Etwas“ ist Taqwa, das furchtsame Bewusstsein von Allah. Die Rituale sind nicht magisch, das heißt, sie haben keinen automatischen Nutzen für den, der sie durchläuft. Der Nutzen, den die Pilger aus ihrer Hadsch ziehen, steht in direktem Verhältnis zur Menge ihrer Taqwa, die sie einbringen.

Wie jede unserer Handlungen der Anbetung haben die Akte der Hadsch eine korrespondierende innere Wirklichkeit, ohne die sie nicht als erfüllt gelten kann. Die notwendige innere Dimension der Handlung des Ihrams [der Beginn der Riten der Hadsch; auch das Anlegen der Pilgerkleidung am Miqat] nimmt die Form der Absicht ein, von der die Gültigkeit der Pilgerfahrt einer Person abhängig ist. Diese Absicht, um nur ein Beispiel zu nennen, muss auf alle Riten projiziert werden, sodass die Hadsch in Gänze von ihr inspiriert ist.

Es heißt, dass die Bittgebete, die am Hause Allahs gesprochen werden, beantwortet werden. Jeder, der die Masdschid Al-Haram besucht, sollte während seines Besuchs diese Gelegenheit nutzen, Allahs Hilfe und Segen zu erflehen; und nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die zurückgelassen wurden.

Am Ende können alle Hinweise nur ein oder zwei Türen für ein tieferes Verständnis der Hadsch öffnen. Es ist nur die direkte Erfahrung der Rituale der Hadsch, welche die jeweils eigene Pilgerfahrt ausmachen. Die eigene Hadsch wird immer anders sein als die eines anderen, selbst wenn man mit einer Person die gesamte Zeit der Reise verbringt.

„O ihr, die ihr glaubt, verneigt euch und werft euch in Anbetung nieder und verehrt euren Herrn und tut das Gute, auf dass ihr Erfolg haben möget. Und eifert in Allahs Sache, wie dafür geeifert werden soll. Er hat euch erwählt und hat euch nichts auferlegt, was euch in der Religion bedrücken könnte, der Religion eures Vaters Abraham. Er (Allah) ist es, Der euch vordem schon Muslime nannte und (nun) in diesem (Buch), damit der Gesandte Zeuge über euch sei und damit ihr Zeugen über die Menschen sein möget. Also verrichtet das Gebet und entrichtet die Zakat und haltet an Allah fest. Er ist euer Beschützer, ein vortrefflicher Beschützer und ein vortrefflicher Helfer!“ (Al-Hadsch, 77-78)

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Die einmalige Reise

“Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen.” (Al-Hadsch, 27) Ich […]

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